die rechtsextreme kampfansage darf nicht unbeantwortet bleiben

seit vergangenem freitag macht ein dokument der unkultur die runde. es ist kaum zu glauben, wie faschistoid, rassistisch und ewig gestrig ein offizielles arbeitsabkommen wirkt. es verbietet kindern ihre erstsprache in den pausen zu sprechen, während die verfasser:innen selbst offensichtlich die deutsche sprache nicht beherrschen.

es ist wissenschaftsfeindlich und in unerträglicher weise kleingeistig. es ist nicht mehr als konservativ zu bezeichnen, denn es ist tatsächlich ein erschreckender offenbarungseid.

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die lähmung der vernunft ist tödlich.

ist es schockstarre? ist es angst? ist es naivität?

angesichts der vorkommnisse in unserem land in den letzten wochen, monaten und jahren müsste ein lauter aufschrei, ein eindeutiges und unmissverständliches zusammenrücken tatsächlicher (!!!) demokrat*innen ein für alle mal klarstellen, dass grundrechte, menschenrechte und das gefüge eines offenen und humanen landes nicht verhandelbar sind.

nichts dergleichen passiert. im gegenteil: entnervt ziehen sich viele jener, die für ehrlichen diskurs und kreative bewältigung ernster probleme (wie wenn wir keine hätten!) eigentlich offen wären, aus social media, öffentlichen diskussionen und politischen debatten zurück, denn der rechte mob ist „überall“ und wird lästig, wird übergriffig und bekämpft gezielt eine offene gesellschaft.

worauf soll noch gewartet werden?
was muss noch passieren?

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gedenken für lisa maria kellermayr in salzburg

heute haben sich um 19 uhr viele menschen auf dem kajetanerplatz versammelt, um dr.in lisa maria kellermayr zu gedenken und das, was geschehen ist zu bedenken. auf initiative von hadwig soyoye-rothschädl wurden viele wesentlichen aspekte beleuchtet.

mein redebeitrag zu diesem würdigen gedenken hier:

liebe lisa maria kellermayr!

die pandemie hat uns viele statistiken gebracht
statistiken mit positiv getesteten
statistiken mit akut erkrankten
statistiken mit hospitalisierten
statistiken mit intensivmedizinisch betreuten
statistiken mit toten

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mitlaufen ist wiederbetätigung

macht es sinn, „we remember“ tafeln in die linse zu halten?
ist es gut, „i remember“-postings des yad vashem centers zu teilen? selbstverständlich. aber.

wenn gelbe judensterne plötzlich zur verharmlosung dienen, wenn verrückte wirrköpfe mit kz-eingangstor-sprüchen spazierengehen, wenn auf einmal viele wissen wollen, wie es „damals“ den jüd*innen gegangen sein muss, dann wird erinnerung allein wenig dagegen ausrichten.

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kickls widerwärtiges geschwurble muss entlarvt werden

die unerträgliche show, welche der wohl schlechteste parteiobmann aller zeiten gestern in der zib2 aufführte ist unerträglich.

fragen von martin thür wurden nicht beantwortet, sondern maximal als stichwortpool gesehen, um sowohl den rechtsextremismus mit dem berühmten whataboutismus zu relativieren, als auch den antisemitismus und die verharmlosung der shoa einmal mehr zu leugnen. (siehe https://orf.at/#/stories/3241861/)

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die aufklärung ist tot.

wir leben in bubbles. in grossen und in kleinen. in manchen jener bubbles, in denen ich mich bewege, macht sich leise hoffnung breit:

in einer findet zum beispiel folgendes statt: wenn erst einmal alles an den unglaublichkeiten rund um ibiza, casino, novomatic, sobotka, blümel und kurz aufgeklärt ist, wenn also einmal alle fakten auf dem tisch liegen, ja dann… (hier kommt dann entweder ein hoffnungsvoller blick oder zumindest ein kurzes aufziehen der augenbrauen, die zwar nicht optimismus, aber immerhin aufkeimende erwartung signalisieren könnte.)

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facebook, wir müssen reden!

dass gegen hass im netz dringend etwas getan werden muss – absolut wichtig. dass gegen fakenews dringend etwas getan werden muss – nicht weniger wichtig. dass aber facebook anfängt, wild um sich herum mit sperre zu drohen, kann nicht wirklich die qualität steigern. im gegenteil.

was ist passiert?
in der nacht von sonntag auf montag 10.8. erreicht mich die nachricht von facebokk, dass ein beitrag vom 22.5.(!!!) gegen die „gemeinschaftsstandards verstossen würde.

text meines postings damals anlässlich des „rückzugs“ von ursula stenzel: „die oma für identitäre trinkt nur mehr privat. ein guter tag. oder steigt sie auf #thc um?“

mein sofortiger protest, den ich nur wortlos per click einreichen kann, ohne jegliche möglichkeit auf argumentation oder fragen, bleibt unerhört. um 1:17 bestätigt facebook nochmals den verstoss gegen gemeinschaftsstandards.

Bildschirmfoto 2020-08-11 um 14.43.21_BEARB

these 1:
wie wir inzwischen wissen, hat ausgerechnet in diesen tagen die oma der identidioten nicht nur ihr doch-wieder-antreten öffentlich bekanntgegeben, sondern auch in einem zib interview versucht, die identidioten zu rehabilitieren!

gut denkbar also, dass genau diese rechtsextremen kreise nun versuchen, das fb zu säubern und solche kommentare, wie den meinen, massenhaft zu „melden“.

und fb fällt rein. und macht die arbeit für die identidioten.

these 2:
vielleicht springt irgendein algorithmus auf das klartext-stichwort der „identitären“ (sonst schreibe ich meist von den „identidioten“) an und checkt nicht, dass es sich natürlich um kritik an den identidioten handelt?

these 3:
vielleicht glaubt ein algorithmus, dass ich suchtmittel bewerbe, weil ich #thc als hashtag eingesetzt habe, nicht um vom weisswein auf gras zu wandern, sondern auf das team eines echten korneuburgers zu verweisen? und das programm ist einfach zu doof für einen realen check?

facebook war „gnädig“:
sie schreiben zwar, dass wiederholte verstösse zur folge hätten, dass ich für 24 stunden gesperrt werde, aber es bliebt bei einer warnung:
„uns ist bewusst, dass man manchmal fehler macht. deshalb haben wir dein konto nicht eingeschränkt.“

danke unterwürfigst!
ist euch bewusst, dass euer system manchmal fehler macht?
wie soll eine solche einseitige kommunikation erfolg haben?
wie soll ich jemals erfahren, was die gründe für diese „warnung“ waren?
wie soll ich – wenn ich denn will – dann überhaupt daraus lernen?

wenn ich nun die nächsten tage nichts mehr auf fb posten kann, dann wisst ihr zumindest jetzt schon warum. denn dann war auch diese diskussion über fb schon zuviel.

können identidioten wirklich eine meldeorgie veranstalten und so facebook für sich arbeiten lassen???

facebook, wir müssen reden!

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bilder screenshots © bernhard jenny

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