passt „pfarrer“ und „ungehorsam“ glaubwürdig zusammen? in österreich? in der katholischen kirche? ist das eine fastrevolution, ein bisserl aufstand oder doch mehr?
unabhängig wie jemand zur katholischen kirche steht, innerhalb, ausserhalb oder sonst irgendwie, diese institution hat nun einmal – ob es gefällt oder nicht – eine immer noch starke rolle in österreichs gesellschaft.
wenn sich nun in dieser institution nun nicht mehr „nur laien“, sondern auch „pfarrer“ zusammentun, um zum „ungehorsam“ aufzurufen, dann verdient das meiner meinung nach nicht nur wieder einmal aufmerksamkeit, sondern auch solidarität.
da haben es menschen einfach satt, dass sich die amtskirche, die sich (fast hätte ich geschrieben „bei gott“) unglaublich viel zu schulden hat kommen lassen, einem heutigen leben und denken einfach verweigert.
ein vergleich mit diversen mubaraks, gaddafis oder assads würde vermutlich sehr stark hinken, aber es sind auch hier wiedereinmal die mächtigen, die immer noch glauben, sich hinter vorgestrigen wenn nicht mittelalterlichen strukturen und machtseilschaften in parteien, verwaltung und justiz verstecken zu können.
eine solche machtkirche kann denkendes volk ebensowenig brauchen wie verantwortungsbewusste pfarrer. wenn wir einen blick auf die forderungen der ungehorsamen pfarrer werfen, dann fällt auf, dass diese eigentlich fast schon veraltet sein sollten: da geht es u.a. um redefreiheit, gleichbehandlung von frauen, verheirateten und wiederverheirateten. revolutionär sind diese forderungen wirklich nicht. eher ein wahrnehmen gesellschaftlicher entwicklungen vergangener jahrhunderte.
vielleicht ist die „frechste“ aussage jene, die gründsätzlich eine gleichberechtigung von „brüdern“ und „schwestern“ fordert, und ausser den „einen meister“ keine hierarchien im glauben annehmen will.
wie sich das alles innerkirchlich weiterentwickelt, bleibt abzuwarten. dennoch wäre es aus meiner sicht wichtig, jenen menschen, die mut dazu haben, sich aus dem fundamentalismus des konkordatsmachtapparats zu befreien, zu unterstützen.
wir müssen nicht ägypterInnen sein, um uns mit den demokratie einfordernden menschen zu solidarisieren, wir müssen nicht griechInnen oder spanierInnen sein, um uns mit den „empörten“, den „indignad@s“ zu verbinden.
deshalb fände ich es schön, wenn möglichst viele diese pfarrer-initiative unterstützen und weiter verbreiten.
wo auch immer befreiung von fundamentalismus, apparatismus und macht gelingt, profitieren wir alle.
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