österreich muss röthis werden!

es war nicht das erste mal, dass sich menschen mit schubhaftbedrohten solidarisierten. in manchen gemeinden haben sich schon menschen aktiv für den verbleib von migrantInnen eingesetzt. der noch immer ungelöste fall der arigona zogaj und ihrer familie ist nur der bekannteste, aber nicht der einzige.

heute hätte um 4 uhr früh in vorarlberg in einer nacht-und-nebel-aktion eine vierköpfige familie mit 3 und 5 jahre alten kindern eiskalt abgeschoben werden sollen.

rund 30 einwohnerInnen von röthis haben sich der amtlichen unmenschlichkeit in den weg gestellt, bürgermeister norbert mähr stellte sich auf die seite seiner gemeindebewohnerInnen und setzte sich vehement gegen eine solche vorgangsweise der behörden zur wehr.

wir brauchen solche „best practice“ beispiele für aktives auftreten gegen die unmenschlichkeit dringend. ob ungenach oder röthis, eine kleine aber entschlossene zahl von einwohnerInnen dieser gemeinden haben uns gezeigt, wie es gehen kann: genau dann, wenn es heiss wird, nicht schlafen, sondern da sein, sich zu den schubhaftbedrohten stellen und deutlich sagen: „wir lassen das nicht zu!“

danke an alle, die heute nacht nicht geschlafen haben!
frau fekter muss zur kenntnis nehmen, dass wir unmenschliche politik nicht akzeptieren.
wir müssen uns wehren.

videobericht 1 über die aktion in röthis

videobericht 2 über die aktion in röthis

danke johanna dohnal

weil nicht alle, die meinen blog lesen auch im facebook vertreten sind, habe ich mich dazu entschlossen, meine eintragung im kondolenzbuch für johanna dohnal auch hier wiederzugeben:

gleichberechtigung, intelligenz, verantwortung, einsatzbereitschaft, konsequenz, besonnenheit und authentizität – das sind begriffe, die mir spontan zu johanna dohnal einfallen. sie hat unsere gesellschaft nachhaltig positiv geprägt und vieles für frauen und für uns alle (denn das kann manfrau ohnehin nicht trennen) er…reicht.

möge ihr handeln und ihr politisches werk kommenden politikerInnen und engagierten menschen ein vorbild sein, wie klar und deutlich werte vertreten werden können. schielen auf umfragewerte, medienkonzerne oder sonstige quoten der macht waren niemals bezugsgrössen für eine politikerin wie johanna dohnal. es ging ihr ganz klar um gelebte überzeugung im dienste der menschen…

danke.

die dunkelziffer der unmenschlichkeit

durch die aufdeckung der wochenzeitung „falter“ über die geplante – und übrigens unbedingt zu verhindernde – abschiebung des jovan mirilo, bruno-kreisky-menschenrechtspreisträger, und seiner frau und seiner 8jährigen tochter, hinaus in die extreme lebensgefahr, wird vieles deutlich. es wird deutlich, wie achtlos und unmenschlich solche falschen bescheide zustandekommen bzw. auf welch dünner und verdrehter argumentation solche zumindest lebens- wenn nicht todentscheidenden bescheide aufbauen. das schreit zum himmel.

noch viel mehr muss uns aber beunruhigen, wenn wir daran denken, von wievielen solchen bescheiden mit fadenscheinigen begründungen und wagen inhalten wir niemals erfahren.

wieviele menschen werden in unserem namen aus unserem land in die ungewissheit oder gar in lebensgefahr verbracht, ohne dass es eine kritische öffentlichkeit jemals erfährt?

auch bei den taten in unseren amtsstuben gibt es eine dunkelziffer. das dürfen wir nicht einfach so in kauf nehmen.

wer hätte sich vor 10 jahren denken können, dass proteste von amnesty international in unserem land verhallen?