türkisgrün – die effizienteste regierung seit jahrzehnten?

vom versagen ist nicht erst in den letzten wochen seit dem bekanntwerden der geständnisse von thomas schmid die rede. versagen ist scheinbar der zweite vorname der türkisgrünen regierung. natürlich soll auch nicht vergessen werden, dass es entwicklungen gibt, die wohl kaum bei anderer besetzung möglich geworden wären: alma zadic hat tatsächlich dafür gesorgt, dass die justiz unabhängig agieren konnte, was augenscheinlich bis dato nicht immer der fall war und auch jetzt noch nicht wirklich immer der fall sein dürfte.

es bräuchte keinen vergoldeten klavierflügel, keine süffisanten „kein korruptionsproblem“-sager der türkisen, es bräuchte weder schimpfattacken oder hämische grinser in die kamera: vielen, die die politik in unserem land aktiv verfolgen ist am verzerrten gesichtausdruck der puren verzweiflung über die mängel, über den pfusch, über die unprofessionelle arbeitsweise in weiten teilen der regierung anzusehen.

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schluss mit der weiterbetätigung

dass es mit dem wahrheitsgehalt von öffentlichen statements nicht unbedingt weit her ist, sind wir vom unheiligen sebastian leidvoll gewohnt. so weit, so schlecht.

dass selbst hartgesottene journalist*innen kürzlich beim „salzburg summit“ der industriellenvereinigung samt edlem empfang sich in einer zeitreise vermuten mussten, weil dort praktische die gesamte türkise expolitik quietschvergnügt ins blitzlicht marschierte, war eine ernsthafte konkurrenz für jedes gruselkabinett oder geisterpraterfahrgeschäft.

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was kommt auf uns zu?

„für die politik wird es ein sehr schwieriger herbst werden.“ solche aussagen sind in den letzten tagen auf und ab zu lesen. beim nachdenken über das warum und wieso, liegt nahe, dass es für ALLE schwierig werden wird, denn nur jene die energietechnisch zu fast 100% autark sind, werden es vielleicht etwas einfacher haben. obwohl auch jene, die über die energiekosten nicht direkt betroffen sind, könnten gemeinsam mit allen anderen darunter leiden, dass vieles, sehr vieles einfach nicht mehr geht.

ist das „den teufel an die wand malen“ oder realistische risikoeinschätzung?

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weihnachten ganz finster.

die defektorientierte wahrnehmung von mitmenschen ist in der weihnachtszeit besonders beliebt. “licht ins dunkel” feiert sich – neben ähnlichen trittbrettaktionen – wieder einmal selbst, da soll freude aufkommen, wenn die spender_innen sich wohlfühleinheiten erkaufen. toll, wieviel licht wir wieder ins dunkel gebracht haben.

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fatale muster in der türkis-grünen beziehung

bereits im jänner 2020 sah die politikwissenschaftlerin natascha strobl (in einem kommentar der anderen/ derstandard.at) die grünen in einer koalitionszwickmühle, in einer lose-lose-situation. „die neue övp unter kurz hat einen plan und will diesen kompromisslos umsetzen. am ende steht der autoritäre umbau der gesellschaft zuungunsten der schwächsten gruppen. während die grünen versuchen, in dieser regierung auf einer sachebene zu arbeiten, arbeitet die övp vor allem auf der machtebene.“

wie sehr sich das inzwischen bewahrheitet, zeigt nicht zuletzt die rezente, unelegante machtdemonstration der türkisen bei der bestellung des orf-generaldirektors. das mantra der grünen ist stets gleich. „ohne unser mitwirken wäre es noch viel schlimmer“ scheint die message an das wahlvolk zu sein. für viele ein immer wieder unverständliches bück- und umfallverhalten.

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eine KURZnachricht genügt

ist euch wirklich nichts mehr peinlich, ihr am kanzlersessel und drum herum klebenden?

nicht nur, dass da viele juristisch relevanten fehlverhalten weithin sichtbar werden, nein, das allein ist es nicht. es sind zuviele fragen, die über dem abgrund schweben:

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ich gehöre nicht dazu

gestern habe ich es endgültig erfahren: mein menschenbild, mein begriff von kultur ist nicht kompatibel. solidarität, empathie, gleichstellung, teilhabe, kooperation, achtsamkeit, gemeinschaft, offenheit.

viele worte, aber jedes steht für einen teil meines bildes davon, worum es mir geht, wofür ich mich einsetze, was mich in meinen aktivitäten antreibt.

in pandemischen zeiten werden wir mehr oder weniger zwingend auf unsere vorstellungen darüber, was uns wirklich wichtig ist, fokusiert, es sei denn, wir flüchten in konsumismus online oder in möbelhäusern.

der dritte lockdown ist wohl dringend angebracht, wenngleich auch eine bittere niederlage für jene, die messianisch von einem licht am ende des tunnels gesprochen haben, ohne die lokomotive des epidemiologischen weitstreckenzuges zu erkennen. wieviele menschenleben am ende auf dem altar der konsumglaubensgemeinschaft geopfert wurden, werden wir erst sehen.

hart. aber den türkisen ist ein anderes licht aufgegangen: die österreichische seele braucht für ihr seelenheil das skifahren. alle unbill ist zu ertragen, solange wir skifahren dürfen. da vergessen wir sogar die von ratten angebissenen kinder im schlamm von lesbos. skifahren, das macht die feminae alpinae und homines alpinis wirklich glücklich.

kein aphrodisiakum kommt in seiner wirkung an das heran, was skifahren kann. der beliebig wiederholbare höhepunkt, per aufstiegshilfe und dann hui und links und rechts und schwung und zack und sprung und hei, wie geil!

skifahren ist die pflichtdisziplin für jene, die ernsthaft pädagog*innen sein wollen, skifahren ist der jodelnde juchzer, für den wir alles opfern.

medizinisches personal auf intensivstationen? pflegendes personal in altenheimen? solidarität? gesundheit? ok. wirtschaft ist wichtiger. aber noch wichtiger ist skifahren. das dürfte die typischen österreicher*innen endgültig mit dem messianischen slimanzugträger und seinen apostel*innen versöhnen. die wichtigste, grösste und aktivste zielgruppe des landes wird mit dem kaiserlichen gestus des grosszügigen „untertanen, ihr dürft skifahren“ im innersten erreicht.

ich gehöre nicht dazu.

dieser blogpost ist am 24.12.2020 auf derstandard.at erschienen

Bild von StockSnap auf Pixabay

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