da haben menschen ihr leben gelassen
diese menschen sollten ein würdiges gedenken bekommen
doch bitte nicht
bitte nicht
nicht zu auffällig
lieber unauffällig
verdrängt
vergessen
versteckt
Schlagwort: opfer
missbrauchsopfer neuerlich missbraucht
abgründiger geht es immer. die verkommenheit eines unverantwortlichen ist tatsächlich in der lage, das menschliche mass nicht nur aus dem auge zu verlieren, sondern jeglichen wertekanon zu schreddern. nicht einzeln, nicht blätterweise, ganze kompendien über humanismus und kultur werden in den reisswolf geworfen, ungeöffnet, ungelesen, als wären sie die bedrohung.
Weiterlesen „missbrauchsopfer neuerlich missbraucht“missbrauch macht missbrauch
keinem anderen verein würde das zugestanden.
aufklärung von verbrechen „in den eigenen reihen“ anstelle öffentlicher untersuchung, das gibt es sonst nur bei behörden (polizei, justiz, verwaltung) und militär. aber die kirche, die katholische, drängt sich mit allen mitteln aus der öffentlichen fahndung hinaus und flüchtet sich in interne, klammheimliche kommissionsverfahren.
mag sein, dass das manchmal sogar auf emotionale allianzen trifft, denn schliesslich sind auch die missbrauchsopfer oft immer noch im kirchlichen kontext „beheimatet“, sie fühlen sich vielleicht manchmal – trotz allem oder auch in folge des missbrauchsgeschehens – immer noch im halbdunkel der kirchendämmerung wohler, weil sie die öffentlichkeit als grelles scheinwerferlicht fürchten, das ihnen mehr zumuten könnte, als ihnen lieb sein kann.
die tatsache, dass die staatlichen behörden und justiz diesem verstrickten system zusehen und das einziehen einer doppelbödigkeit in der aufarbeitung zulassen, anstatt für glasklare und auch die opfer schützende rahmenbedingungen für eine eindeutige aufklärung zu schaffen, lässt viel über die verstrickung von kirche und staat erkennen.
dass sich die täterInnen hinter den opfern verstecken können, dass sie die ängste und traumas der geschändeten nutzen, um sich selbst aus dem licht zu verdrücken, ist die fortsetzung des missbrauchs.
die klasnic-kommission hat sich – wie aktuelle berichte wieder einmal bestätigen – nicht gerade mit wirklichem opferschutz profiliert, sondern laviert wohl eher konfliktscheu zwischen machtkirche und opferbesänftigung. (siehe ORF)
das scheitern der aufklärung in der deutschen kirche lässt erkennen, dass dieser verein nicht wirklich an einer aufarbeitung der schandtaten gelegen ist. (siehe ZEIT)
transparenz und offenheit sind nach wie vor des teufels, zensur und vertuschung gesegnete mittel im sinne des herrn.
wie gesagt.
keinem anderen verein würde das zugestanden.
ob sich der verein und dessen statuten auf tontaubenschiessen oder gott berufen, müsste einer aufgeklärten justiz einerlei sein.
aber
die kette des missbrauchs setzt sich offensichtlich fort.
missbrauch macht missbrauch
macht missbraucht macht
missbrauch macht missbrauch
offener briefentwurf zum 1.11.2011
sehr geehrter herr bürgermeister franz dobusch,
es freut mich sehr, dass sie und die gesamte stadtregierung von linz auf meinen hinweis zum 1.11.2011 so schnell reagiert haben, und mit mir einer meinung sind, dass ein denkmal mit dem erschreckend verherrlichenden spruch „pioniere wie immer“ nicht der historisch-politischen verantwortung einer modernen stadt wie linz entspricht.
ihr rascher entschluss, dass dieses denkmal am donauufer nahe dem brucknerhaus durch ein neues ersetzt werden soll, das uns alle dem „nie wieder“ verpflichtet, ist ein klares zeichen, eine eindeutigkeit in unserer politischen kultur herzustellen, die wir dringend brauchen.
diesen brief wird es hoffentlich bald wirklich geben…