missbrauch macht missbrauch

kreuz bernhard jenny

kreuz bernhard jenny

keinem anderen verein würde das zugestanden.
aufklärung von verbrechen „in den eigenen reihen“ anstelle öffentlicher untersuchung, das gibt es sonst nur bei behörden (polizei, justiz, verwaltung) und militär. aber die kirche, die katholische, drängt sich mit allen mitteln aus der öffentlichen fahndung hinaus und flüchtet sich in interne, klammheimliche kommissionsverfahren.

mag sein, dass das manchmal sogar auf emotionale allianzen trifft, denn schliesslich sind auch die missbrauchsopfer oft immer noch im kirchlichen kontext „beheimatet“, sie fühlen sich vielleicht manchmal – trotz allem oder auch in folge des missbrauchsgeschehens – immer noch im halbdunkel der kirchendämmerung wohler, weil sie die öffentlichkeit als grelles scheinwerferlicht fürchten, das ihnen mehr zumuten könnte, als ihnen lieb sein kann.

die tatsache, dass die staatlichen behörden und justiz diesem verstrickten system zusehen und das einziehen einer doppelbödigkeit in der aufarbeitung zulassen, anstatt für glasklare und auch die opfer schützende rahmenbedingungen für eine eindeutige aufklärung zu schaffen, lässt viel über die verstrickung von kirche und staat erkennen.

dass sich die täterInnen hinter den opfern verstecken können, dass sie die ängste und traumas der geschändeten nutzen, um sich selbst aus dem licht zu verdrücken, ist die fortsetzung des missbrauchs.

die klasnic-kommission hat sich – wie aktuelle berichte wieder einmal bestätigen – nicht gerade mit wirklichem opferschutz profiliert, sondern laviert wohl eher konfliktscheu zwischen machtkirche und opferbesänftigung. (siehe ORF)

das scheitern der aufklärung in der deutschen kirche lässt erkennen, dass dieser verein nicht wirklich an einer aufarbeitung der schandtaten gelegen ist. (siehe ZEIT)

transparenz und offenheit sind nach wie vor des teufels, zensur und vertuschung gesegnete mittel im sinne des herrn.

wie gesagt.
keinem anderen verein würde das zugestanden.
ob sich der verein und dessen statuten auf tontaubenschiessen oder gott berufen, müsste einer aufgeklärten justiz einerlei sein.

aber
die kette des missbrauchs setzt sich offensichtlich fort.

missbrauch macht missbrauch
macht missbraucht macht
missbrauch macht missbrauch

Autor: bernhardjenny

kommunikationsgestalter meine unternehmen: jennycolombo.com, conSalis.at blogger, medienkünstler, autor, erwachsenenbildner salzburg - wien

5 Kommentare zu „missbrauch macht missbrauch“

  1. Ich bin wirklich erschüttert, wie unsere „Würdenträger“ das Kirchenvolk verarschen. Hinter noch immer sehr dicken Klostermauern verstecken sich Intriganten, Täter und dann auch noch Naivlinge. Ja, die gibt es auch. Die sind aber in der Mischung mit den Tätern nicht weniger gefährlich, weil sie das Unrecht schützen.

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  2. Es gilt das Konkordat aufzukündigen und das Verhältnis Staat und Kirche neu, basierend auf geltende Gesetze, zu definieren.

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  3. Vielleicht trägts zur Klärung bei:
    An die Opferschutzkommission (Klasnic) der katholischen Kirche können sich Menschen wenden, die einst im kirchlichen Kontext Opfer von sexualisierter Gewalt wurden, und wegen Verjährung bei staatlichen Stellen leider gar nichts mehr erreichen können.
    Bei allen anderen, aktuellen oder nicht verjährten Gewalt- und Missbrauchsmeldungen beraten und motivieren die kirchlichen diözesanen Ombudsstellen die Betroffenen zur Strafanzeige bei Polizei oder Staatsanwaltschaft. Kindern und Jugendlichen, bzw. ihren Eltern wird gleichzeitig der Kontakt zu Kinderschutzzentren (Prozessbegleitung und Rechtsberatung) empfohlen und bei Bedarf die Finanzierung einer therapeutischen Krisenintervention zugesagt.
    Selbstverständlich steht es allen Betroffenen frei, an welche Stellen sie sich um Klärung und Hilfe wenden wollen.
    http://www.ombudsstellen.at
    Christiane Sauer, Ombudsfrau in der Diözese Linz

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