das halbherzige gedenken an marko feingold

dass die präsidentin der israelitischen kultusgemeinde hanna feingold sich für ihren mann marko feingold eine strasse mit postadressen gewünscht hat, ist bekannt. dennoch hat die stadt salzburg das anders gesehen und den ehemaligen makartsteg in marko-feingold-steg umbenannt.

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marko m. feingold feiert seinen 100.geburtstag

Marko M. Feingold (Foto: privat)

morgen feiert hofrat marko m. feingold, präsident der israelitischen kultusgemeinde salzburg, seinen 100. geburtstag. präsident feingold beeindruckt alle, die ihm begegnen durch seine unermüdlichkeit und kraft, mit der er sich aktiv in schulen, vorträgen, pressegesprächen, interviews und diversen veranstaltungen für eine bessere welt engagiert.

marko m. feingold überlebte auschwitz, neuengamme, dachau und schliesslich buchenwald. dies war nur durch eine unglaubliche serie von “zufällen” möglich, wie feingold immer wieder ehrfürchtig berichtet. ebenso zufällig kam der wiener, der 1945 nicht mehr in seine heimatstadt zurück durfte, nach salzburg und wurde dort nur wenige tage nach der befreiung zum entscheidenden helfer, zum menschenschmuggler für eine viertelmillion “displaced persons”, jüdischen überlebenden, die im nachkriegseuropa keinen platz hatten.

kein dokumentarfilm oder geschichtsbuch kann so authentisch und lebendig erlebtes berichten und mit genau jenem mass an menschlichkeit verbinden, das aus fakten erfahrungen, aus erzähltem lebendiges werden lässt. marko feingold engagiert sich für eine welt, in der alle menschen platz haben. nach all dem, was er erlebt hat und überleben musste, ist ihm eine besondere souveränität geschenkt, die jedes kleinkarierte denken von vornherein relativiert oder zumindest mit einem verschmitzten witz aushebeln lässt.

es ist sicher kein zufall, dass viele der feingoldschen anekdoten von regeln und regelwerken erzählen, die aufgrund einer nur allzu menschlichen lebenspraxis mal hie und mal dort entweder garnicht oder eben auf individuelle weise eingehalten werden. das leben ist eben stärker und bunter, ja auch weniger perfekt, als jede noch so ausgeklügelte bestimmung.

hofrat marko feingold ist der erste träger des “kurt-schubert-gedächtnispreises” für interreligiöse verständigung. sein unaufhörlicher einsatz für eine welt, die aus der geschichte lernt, für menschen, die sich bewusst für eine offene gesellschaft einsetzen muss allen politisch bewussten menschen ermunterung und auftrag sein!

in diesen tagen werden zahlreiche gelegenheiten genutzt werden, marko m. feingold zu gratulieren und ihm für sein engagement zu danken. es wäre erfreulich, wenn alle gratulantInnen feingolds beispiel ernsthaft auch für ein engagement zum anlass nehmen würden, das jene lehren berücksichtigt, die der überlebensmensch marko m. feingold aus seinen erfahrungen zieht.

in diesem sinne wünschen wir präsident marko feingold möglichst viele menschen in seiner umgebung, die seinen erfahrungen mit offenem herzen begegnen, diese weiter hinaustragen und das „nie wieder“ mit in die zukunft unserer gesellschaft nehmen.

es gibt immer noch viel zu tun.

hier das gespräch, das ich 2011 mit marko m. feingold führen durfte:

homepage der israelitischen kultusgemeinde salzburg

alpinecrossing

unermüdlicher einsatz für eine offene welt

heute feiert hofrat marko m. feingold, präsident der israelitischen kultusgemeinde salzburg, geburtstag. mit seinen 99 jahren ist präsident feingold unermüdlich aktiv, in schulen, vorträgen, pressegesprächen, interviews und diversen veranstaltungen.

marko m. feingold überlebte auschwitz, neuengamme, dachau und schliesslich buchenwald. dies war nur durch eine unglaubliche serie von “zufällen” möglich, wie feingold immer wieder ehrfürchtig berichtet. ebenso zufällig kam der wiener, der 1945 nicht mehr in seine heimatstadt zurück durfte, nach salzburg und wurde dort nur wenige tage nach der befreiung zum entscheidenden helfer, zum menschenschmuggler für eine viertelmillion “displaced persons”, jüdischen überlebenden, die im nachkriegseuropa keinen platz hatten.

kein dokumentarfilm oder geschichtsbuch kann so authentisch und lebendig erlebtes berichten und mit genau jenem mass an menschlichkeit verbinden, das aus fakten erfahrungen, aus erzähltem lebendiges werden lässt. marko feingold engagiert sich für eine welt, in der alle menschen platz haben. nach all dem, was er erlebt hat und überleben musste, ist ihm eine besondere souveränität geschenkt, die jedes kleinkarierte denken von vornherein relativiert oder zumindest mit einem verschmitzten witz aushebeln lässt.

es ist sicher kein zufall, dass viele der feingoldschen anekdoten von regeln und regelwerken erzählen, die aufgrund einer nur allzu menschlichen lebenspraxis mal hie und mal dort entweder garnicht oder eben auf individuelle weise eingehalten werden. das leben ist eben stärker und bunter, ja auch weniger perfekt, als jede noch so ausgeklügelte bestimmung.

hofrat marko feingold ist der erste träger des “kurt-schubert-gedächtnispreises” für interreligiöse verständigung. sein unaufhörlicher einsatz für eine welt, die aus der geschichte lernt, für menschen, die sich bewusst für eine offene gesellschaft einsetzen muss allen politisch bewussten menschen ermunterung und auftrag sein!

in diesem sinne wünschen wir präsident marko feingold möglichst viele menschen in seiner umgebung, die seinen erfahrungen mit offenem herzen begegnen, diese weiter hinaustragen und das „nie wieder“ mit in die zukunft unserer gesellschaft nehmen.

es gibt noch viel zu tun.

hier das gespräch, das ich vergangenes jahr mit marko m. feingold führen durfte:

marko feingold in wikipedia

marko feindgold im gespräch mit cornelius hell (pdf)

homepage der israelitischen kultusgemeinde salzburg

alpinecrossing

die freude zu chanukka

für den präsidenten der israelitischen kultusgemeinde in salzburg, marko m. feingold, war es diesmal ein besonderes chanukka – oder weihnukka wie er verschmitzt auf die verbindungen hinzuweisen pflegt – es war ein historischer moment.

als 1498 die letzte grosse vertreibung von juden aus salzburg nach jenen in den jahren 1349 und 1404 stattgefunden hatte, soll leonhard von keutschach als erzbischof von salzburg verkündet haben, dass nie wieder juden in salzburg platz haben sollen. bis 1866 – so erzählt präsident feingold – hielt dieses versprechen auch, denn erst dann begannen sich langsam wieder juden in salzburg anzusiedeln.

hanna und marko. m. feingold bei der hanukka-feier im hof der residenz salzburg (bild bernhard jenny)

es war der persönliche wunsch von präsident feingold, einmal die hannukkakerze an jener stelle wieder aufzustellen, von wo die juden aus salzburg vertrieben wurden. dieses jahr ist dies endlich gelungen, grund zur freude an diesem feiertag. die freude war dem ehepaar hanna und marko feingold im innenhof der alten residenz in salzburg ins gesicht geschrieben. ein frohes chanukka!

kurzinterview mit präsident feingold nach der feier:
gespräch mit präsident marko feingold (20.11.2011)

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berichte über präsident marko m. feingold in diesem blog:

fragezeichen: marko m. feingold – 27. Januar 2011

marko m. feingold wird 97 – 27. Mai 2010

fragezeichen: marko. m feingold

mit seinen 98 jahren ist marko m. feingold, präsident der israelitischen kultusgemeinde salzburg unermüdlich aktiv, in schulen, vorträgen, pressegesprächen, interviews und diversen veranstaltungen. authentisch und lebendig berichtet er das erlebte mit genau jenem mass an menschlichkeit, das aus fakten erfahrungen, aus erzähltem lebendiges werden lässt.

marko m. feingold überlebte auschwitz, neuengamme, dachau und schliesslich buchenwald. dies war nur durch eine unglaubliche serie von „zufällen“ möglich, wie feingold immer wieder ehrfürchtig berichtet. ebenso zufällig kam der wiener, der 1945 nicht mehr in seine heimatstadt zurück durfte, nach salzburg und wurde dort nur wenige tage nach der befreiung zum entscheidenden helfer für eine viertelmillion „displaced persons“, jüdischen überlebenden, die im nachkriegseuropa keinen platz hatten.

„fragezeichen“ ist der titel einer losen serie von gesprächen, die ich mit menschen führen will, die durch ihr engagement wesentliche zeichen in unserer gesellschaft setzen.

so manche gesellschaftliche entwicklung in unserer näheren umgebung und in der gesamten welt lässt mich manchmal zweifeln, ob wir es schaffen werden, aus der geschichte zu lernen, verbindung statt trennung, gleichberechtigung statt diskriminierung, miteinander statt gegeneinander zu leben.

es gibt menschen, die sich nicht und nicht entmutigen lassen. mit diesen menschen möchte ich sprechen und von ihnen lernen. es ist mir eine grosse ehre und freude, dass marko m. feingold bereit ist, als erster gesprächspartner diese serie mit dem untertitel „menschen, die zeichen setzen, beantworten fragen“ zu eröffnen. danke!

der heutige tag des holocaustgedenkens, der „holocaust memorial day“ erschien mir ein geeigneter zeitpunkt, mit den „fragezeichen“ zu beginnen.

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israelitische kultusgemeinde salzburg

alpinepeacecrossing

marko feingold wird morgen 97

morgen feiert hofrat marko m. feingold, präsident der israelitischen kultusgemeinde salzburg, geburtstag. mit seinen 97 jahren ist präsident feingold unermüdlich aktiv, in schulen, vorträgen, pressegesprächen, interviews und diversen veranstaltungen. kein dokumentarfilm oder geschichtsbuch kann so authentisch und lebendig erlebtes berichten und mit genau jenem mass an menschlichkeit verbinden, das aus fakten erfahrungen, aus erzähltem lebendiges werden lässt.

es ist berührend zu sehen, wie aktiv marko feingold für eine welt eintritt, in der alle menschen platz haben. nach all dem, was er erlebt hat und überleben musste, ist ihm eine souveränität geschenkt, die jedes kleinkarierte denken von vornherein relativiert oder zumindest mit einem verschmitzten witz aushebeln lässt. es ist sicher kein zufall, dass viele der feingoldschen anekdoten von regeln und regelwerken erzählen, die aufgrund einer nur allzu menschlichen lebenspraxis mal hie und mal dort entweder garnicht oder eben auf individuelle weise eingehalten werden. das leben ist eben stärker und bunter, ja auch weniger perfekt, als jede noch so ausgeklügelte bestimmung.

hofrat marko feingold ist der erste träger des „kurt-schubert-gedächtnispreises“ für interreligiöse verständigung. anlässlich der verleihung im februar sagte feingold: „ich fühle mich als guter österreicher. ich bin ehrenbürger von salzburg. das hätte sich ein jude vor 100 jahren nicht denken können“, scherzte er. und gab allen zuhörerInnen eines mit auf den weg: „es gibt nichts besseres als die demokratie.“

sein unaufhörlicher einsatz für eine welt, die aus der geschichte lernt, für menschen, die sich bewusst für eine offene gesellschaft einsetzen muss allen politisch bewussten menschen ermunterung und auftrag sein!

in diesem sinne wünschen wir präsident marko feingold möglichst viele menschen in seiner umgebung, die seinen erfahrungen mit offenem herzen begegnen und erkennen, was wirklich wichtig im leben ist.

marko feingold in wikipedia

marko feindgold im gespräch mit cornelius hell (pdf)

homepage der israelitischen kultusgemeinde salzburg