verfassungsschutz und polizei ausgelagert?

nach den (bereits gestern hier thematisierten) undercover-recherchen von RTL, einem deutschen privatsender, wurde von den behörden mitgeteilt, dass es nun ermittlungen in der angelegenheit gebe.

heisst das,
dass ohne die undercover-tätigkeit von journalist:innen des RTL die unglaublichen positionen aus dem identitären umfeld zumindest offiziell nicht bekannt geworden wären und damit niemand erfahren hätte, dass dort der holocaust als „geil“ beschrieben wurde und ein „srebrenica 2.0“ – also völkermord – gefordert wird?

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kann da noch wer zögern?

ja, es ist nicht nur berechtigt, sondern unabdingbar, laut, sehr laut aufzuschreien, wenn die rechtsextremen identidioten unverhohlen den holocaust „geil“ finden (sic!) und zum völkermord an muslim:innen nach dem vorbild von srebrenica (sic!) aufrufen.

es ist wieder einmal eine sogenannte rote linie überschritten, und viele haben die fpö nun aufgefordert, sich nun endlich von den identitären und deren positionen zu distanzieren.

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zwiespältige realitäten am holocaustgedenktag

der holocaustgedenktag, der gestern und heute begangen wurde, hat uns erneut dazu aufgerufen, die gräueltaten der vergangenheit zu reflektieren und sicherzustellen, dass sie sich niemals wiederholen. salbungsvolle worte wurden gesprochen, aufrufe geteilt und das kollektive versprechen gegeben, gegen hass und intoleranz einzustehen. 

doch gleichzeitig sehen wir eine beunruhigende diskrepanz in der realität, insbesondere im politischen umfeld, wo die derzeit regierende österreichische volkspartei (ÖVP) eine mögliche koalition mit einer partei, die sich nicht klar von rechtsextremen und identitären strömungen distanziert, als option nicht ausschliesst.

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7 fragen zum holocaust-gedenktag

  • wir sagen „nie wieder“, aber das lied „gebt gas, wir schaffen die siebte million“ ist kein kandidatur-problem?
  • wir sagen „verantwortung“, aber die menschenrechte sind zu überzogen und sollen zurückgenommen werden?
  • wir sagen „bildung“, aber gelbe sterne für ungeimpfte sind meinungsfreiheit?
  • wir sagen „gedenken“, aber die anmassende differenzierung zwischen guten und schlechten flüchtenden gehört zum alltag?
  • wir sagen „bewusstsein“, aber migrationshintergründe sind ein abwertendes stigma statt willkommene bereicherung.
  • wir sagen „wehret den anfängen“, aber dollfuß bleibt ein gehuldigter held?
  • wir sagen „erziehung“, aber „zyklon b wurde zur desinfektion eingesetzt“ ist eine straffreie aussage?

7 fragen zum holocaust-gedenktag

bild: von targon 2006 in die deutschsprachige wikipedia geladen., CC BY-SA 2.0 de

mitlaufen ist wiederbetätigung

macht es sinn, „we remember“ tafeln in die linse zu halten?
ist es gut, „i remember“-postings des yad vashem centers zu teilen? selbstverständlich. aber.

wenn gelbe judensterne plötzlich zur verharmlosung dienen, wenn verrückte wirrköpfe mit kz-eingangstor-sprüchen spazierengehen, wenn auf einmal viele wissen wollen, wie es „damals“ den jüd*innen gegangen sein muss, dann wird erinnerung allein wenig dagegen ausrichten.

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marko m. feingold: humor als lebenselixier

vor zehn jahren erzählte marko m. feingold – dessen tod sich heute zum zweiten mal jährt – über die entstehung seines lebenselixiers, das ihn – durch die wohl unvorstellbar harten zeiten in den konzentrationslagern hindurch – überleben half.

auf die frage nach seinem unverwechselbaren humor antwortete er damals:

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13 chancen für politische aufrichtigkeit.

die aktuellen entwicklungen rund um einen von der stadt salzburg in auftrag gegebenen historiker*innen-bericht zu salzburger strassennamen sind ernüchternd. so wird trotz sehr deutlich erwiesener NS-verstrickung so mancher proponenten laut darüber nachgedacht, ob es nicht ausreichend sei, wenn der umstand der nationalsozialistischen umtriebe vielleicht doch nur verschämt in einer fussnote auf dem digitalen stadtplan der stadt oder mit einer eventuellen erläuterungstafel dokumentiert würde.

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