macht es sinn, „we remember“ tafeln in die linse zu halten?
ist es gut, „i remember“-postings des yad vashem centers zu teilen? selbstverständlich. aber.
wenn gelbe judensterne plötzlich zur verharmlosung dienen, wenn verrückte wirrköpfe mit kz-eingangstor-sprüchen spazierengehen, wenn auf einmal viele wissen wollen, wie es „damals“ den jüd*innen gegangen sein muss, dann wird erinnerung allein wenig dagegen ausrichten.
zuviele wollen nicht wissen, mit wem sie mitlaufen, zuviele nehmen in kauf, von rechtsextremist*innen vereinnahmt zu werden, zuviele übersehen absichtlich, dass sie faschistischem gedankengut und übelster propaganda aufsitzen und dieses unreflektiert weiter verbreiten.
der holocaust wäre niemals möglich geworden, hätte es „nur“ die nationalsozialistischen ideologen und strategen gegeben. die shoa wurde grausamste niederlage der menschheit, weil zuviele mitgelaufen sind. unreflektiert, naiv und begeistert.
„niemals wieder“ ist nicht allein eine frage des erinnerns, sondern in erster linie eine folge konsequenten handelns heute. das bedeutet klarheit in der abgrenzung, das bedeutet diffuse nebel lichten und unmissverständliches aufstehen gegen jede form rechter ideologien.
mitlaufen ist wiederbetätigung
bild: von targon 2006 in die deutschsprachige wikipedia geladen., CC BY-SA 2.0 de