nein, ich will keine theologische diskussion lostreten. und auch mit dem begriff „sünde“ will ich vorsichtig sein, denn damit wurde nur allzuoft schlimmes angerichtet. im zusammenhang mit atomkraft aber gestatte ich mir die verwendung dieses begriffes: atomkraft ist erbsünde.
tschernobyl oder fukushima sind nicht der sündenfall. der sündenfall passierte bereits in jenem moment, wo profitgierige akw-betreiber beschlossen haben, den mist müssten andere wegräumen. also von anfang an.
ganz unmerklich haben wir es geschafft, der menschheit für die zukunft ein problem einzuhandeln, das die menschheit länger beschäftigen wird, als es die menschheit bisher gibt. anstelle das erbe all unserer vorfahren zu achten und zu ehren, hinterlassen wir ein erbe, das tod und zerstörung bringt.
politische bewegungen wurzeln in vergangenen jahrhunderten, religionen und kulturen beziehen sich auf mehrere jahrtausende. die wissenschaft schätzt das alter der menschheit „homo sapiens“ auf 200.000 jahre.
plutonium hat eine halbwertszeit von 24.000 jahren, eine endlagerung muss mindestens 10 halbwertszeiten gewährleistet sein. der atommüll, den wir nun bereits hinterlassen (selbst wenn wir alle heute aussteigen würden) überholt also die bisherige lebenszeit der menschheit.
das nenne ich erbsünde.
im gedenken aller opfer schamloser gier.