ratten im camp – und europa schaut zu???

die engagierte helferin und menschenrechtskämpferin auf lesbos doro blancke schreibt:

„Es ist ein Skandal! Überall Ratten im Mavrovouni-Refugee Camp auf Lesbos. Die Ratten beißen nachts die Menschen. […] Menschen können nicht schlafen, aus Angst angebissen zu werden. Eltern bangen um ihre Kinder.“

was hier geschildert wird, ist kein einzelfall, kein tragisches detail. es ist die schande europas, mitten in unserer gemeinschaft, finanziert mit unseren steuergeldern.

ratten, die menschen im schlaf beißen – auf europäischem boden, im jahr 2025. und europa schaut zu.

blancke fragt zurecht:

„Noch vor einigen Jahren waren wir uns einig: #Moria, die Schande Europas, darf sich nicht wiederholen. […] Doch der Schein trügt.“

ja, der schein trügt. man hat die zelte weiß gestrichen, den schotter gebleicht, das meer in den hintergrund gerückt – und gehofft, dass das bild nach außen „ordentlich“ aussieht. doch hinter dieser fassade leben menschen in angst, abgeschnitten von öffentlichkeit und würde. journalist:innen sind ausgeschlossen, ngos dürfen bleiben, wenn sie schweigen. das ist zynisch, das ist untragbar.

„Ich bitte Euch dringend, Politik mit Mails und Telefonaten ausdrücklich aufzufordern, dieses Unrecht, diese massiven Rechtsbrüche zu beenden.“

und genau das müssen wir tun. betroffenheit allein reicht nicht.
wir müssen laut werden, unbequem, sichtbar. schreiben wir an abgeordnete, an die europäische kommission, an jene, die sich „wertegemeinschaft“ nennen und gleichzeitig wegsehen. fragen wir: wo sind die millionen euro, die für menschenwürdige unterbringung gedacht sind? wer trägt verantwortung für diese grausamkeit?

vor drei jahren hieß es: nie wieder moria.
heute heißt es: solange die zelte weiß sind, fällt es nicht auf.

aber wir sehen es. und wir dürfen nicht mehr wegsehen.
das elend auf lesbos ist ein spiegel – und er zeigt uns, wie weit wir uns von unseren eigenen idealen entfernt haben.
wenn wir dieses bild nicht länger ertragen wollen, dann müssen wir handeln. jetzt. denn schweigen macht mitschuldig.

ratten im camp – und europa schaut zu???

https://www.facebook.com/reel/845132684611174

bild: screenshot facebook
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ist der rechtsradikale stinkefinger programm für walter rosenkranz?

die heutige zusammenkunft zu halloween zwischen dem frisch gewählten nationalratspräsidenten walter rosenkranz und dem ungarischen premierminister viktor orbán im österreichischen parlament lässt nur eine schlussfolgerung zu: hier bahnt sich eine düstere allianz von nationalismus und demokratieverachtung an. statt eines treffens, das die demokratischen werte hochhält, sah die öffentlichkeit eine zusammenkunft, die in symbolik und wortwahl die liberalen grundsätze europas auf perfide weise verhöhnt.

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was wir uns heute nehmen lassen, könnten wir morgen nicht mehr zurückgewinnen.

in den letzten jahren sind die menschenrechte in europa zunehmend unter druck geraten. was einst als unveräußerliche rechte betrachtet wurde, steht nun in einigen staaten zur debatte. die rufe nach einer „reform“ der menschenrechte klingen harmlos, doch bei näherer betrachtung offenbaren sie eine gefährliche entwicklung. reform klingt zunächst nach modernisierung, anpassung an neue gegebenheiten. doch in diesem kontext geht es um etwas völlig anderes: es geht um die relativierung und den abbau von grundrechten, die als fundament jeder demokratischen gesellschaft gelten.

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die sukzessive streichung von menschenrechten ist nicht hinzunehmen

der jüngste schritt bulgariens, LGBTQ-inhalte an schulen zu verbieten, ist ein alarmierendes beispiel für die zunehmende bedrohung der menschenrechte in europa. während der Europäische Rat für Menschenrechte (ERMR) seine „tiefe besorgnis“ über diese entwicklungen geäußert hat, bleibt die frage, ob diese besorgnis allein ausreicht, um die rechte von LGBTQ-personen in den betroffenen ländern zu schützen. die antwort lautet klar: nein. die bekundung von besorgnis ist zwar ein notwendiger erster schritt, doch sie bleibt wirkungslos, wenn sie nicht von konkreten maßnahmen begleitet wird. um den fortschreitenden angriffen auf die rechte von LGBTQ-personen entgegenzuwirken, muss der ERMR aktivere und wirksamere strategien verfolgen.

die grenzen bloßer besorgnis

besorgnis zu äußern ist ein zeichen dafür, dass die internationale gemeinschaft entwicklungen aufmerksam verfolgt und sie für problematisch hält.

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EU entscheidet? sand statt wasser, verdursten statt ertrinken

ursula von der leyen hat offensichtlich lehren aus den morden an flüchtenden menschen gezogen. es ist unschön, wenn menschen samt ihren kindern vor unseren augen ertrinken. zwar gibt es die hoffnung, dass so ein überladenes boot, das zum kentern gebracht wird, schnell sinkt und kaum noch welche gerettet werden, aber dennoch sind da viel zu viele andere schiffe oder gar flugzeuge und hubschrauber unterwegs, die das beobachten.

nicht immer. manchmal gelingt es, das sterben ganz unauffällig laufen zu lassen. aber dennoch, das risiko ist hoch: zu nahe sind diverse ngos, zu nahe beobachtende, die dann wochenlang hartnäckig irgendwelche konsequenzen einfordern und von menschenrechten reden. das ist lästig.

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faschistin mit karli, faschistin mit karoline, quo vadis „staatspolitik“?

es könnte ein narrenspiel sein. wenn es das nur wäre!
aber es ist tödlicher ernst.
ein angriffskrieg tobt seit 1 1/2 jahren in einem land, das „uns doch so nah“ sein soll. die einen sind solidarisch mit den überfallenen, die ihr leben und das der ihren retten wollen, die anderen sind so neutral, dass sie stets in täter:innen opfer und in opfern täter:innen sehen.

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7 fakten und 1 frage zu cutro und pylos

inzwischen zeigt sich das bild eines serienverbrechens, eines grossverbrechens

1
mehr als 600 menschen sind bei cutro und pylos nicht ertrunken!
sie wurden ertränkt. sie wurden ermordet.

2
täter*innen, mittäter*innen und beihelfer*innen
müssen angeklagt und verurteilt werden

3
politisch verantwortliche in europa haben ein system des todes
ermöglicht, aufgebaut und halten dieses aufrecht

4
das system für fahrlässige tötung bis bewusste ermordung
muss enttarnt, bekämpft und beendet werden

5
politisch hetzende und zynische kleingeldsammelnde
müssen zum rücktritt gezwungen werden

6
gestern 100, heute 500, morgen 1000, übermorgen 5000, danach 10000
die spirale des todes muss gestoppt werden

7
niemals einigkeit, frieden und wohlstand in europa
wenn wir dafür über leichen gehen

?
europa leistet sich systematischen menschenrechtsbruch
was ist die menschenrechtskonvention noch wert?

7 fakten und 1 frage zu cutro und pylos

*) cutra und pylos sind tatorte

bild: ©istock | allchonok