eine wahl, bei der die wähler:innen selbst gewinnen.

wer daran geglaubt hat, dass nach pandemie und überfallskrieg hoffentlich wieder besseres kommt, wartet bis heute nicht nur vergeblich, die enttäuschung über noch mehr terror und krieg, über noch tiefere gräben rund um die festung europa, über noch mehr inflation und explodierende zinsen verletzt jeden glauben an eine schönere welt.

klimabesorgte werden kriminalisiert, während reaktionäre traktoren alles blockieren dürfen. fast scheint es, dass unsere ordnungen ausgedient haben, nichts ist als minimalkonsens verhandelbar, alles wird in frage gestellt.

populismus war gestern, jetzt kommt turbopopulismus: wer die abstruseste unwahrheit sagt, wird mit den größten schlagzeilen und der maximalen aufmerksamkeit belohnt. die vernunft muss sich verstecken, um keinen shitstorm abzubekommen. diese zeilen hier gibt es nicht, sie sind nirgendwo gedruckt! wenn wer auf diese zeilen hier als fakt hinweisen sollte, wird schnell gerufen: das behaupten nur irgendwelche eliten, in wirklichkeit ist alles nichts!

während also die menschgemachte klimakrise keine ist, kriege keine sind und terror angeblich nur provoziert wurde, während flüchtende menschen selbst schuld sind, wenn sie ertrinken, und inflation nur von jenen herbeigeredet wird, die nicht rechtzeitig in der früh aufstehen oder gar uns allen auf der tasche liegen, kann es da noch orte geben, die rückzug, angenehme atmosphäre und kultur genussvoll leben lassen? 

die publikation dieses tätigkeitsberichts fällt in ein sogenanntes „superwahljahr“, auf gemeindeebene, auf eu-ebene und dann auf bundesebene dürfen manche von uns wählen gehen, aber nicht alle. denn wo kämen wir hin, wenn alle, die hier arbeiten, konsumieren, miete oder raten zahlen und mit ihrer familie leben, einfach wählen dürften?

es gibt aber eine wahl, bei der alle kommen dürfen: im letzten jahr war die ARGEkultur für so viele menschen wie noch nie der ort der wahl! da geht es nicht um rekorde, da geht es um dankbarkeit:

danke an alle, die in unserem haus für das programm, die angebote und die atmosphäre sorgen. das sind daniela gmachl, sebastian linz und das gesamte team der ARGEkultur. immer, wenn etwas scheinbar leicht und problemlos funktioniert, dann haben sehr viele menschen vorher, währenddessen und danach sehr viel gearbeitet.

danke auch ganz speziell diesmal andreas berlot und denisa, die als kongeniales team gemeinsam mit vielen helfer:innen im ARGEbeisl für jene unverwechselbare stimmung sorgten, die vielen menschen im haus, aber auch den veranstaltungsbesucher:innen und den vielen freund:innen der ARGEkultur so vertraut war. 10 jahre habt ihr hier dem haus einen menschlichen mittelpunkt gegeben! 

danke aber besonders jenen, die in unserem haus aus verschiedensten gründen einen ort sehen, wo vernetzung und kreativität, widerstand und solidarität, austausch und teilhabe stattfinden. alle, die sich für die ARGEkultur als bezugspunkt und ankerort entscheiden, haben sich damit an einer besonderen wahl beteiligt.

in zeiten, wo selbst simpelste selbstverständlichkeiten ins wanken gebracht werden, mag das wohl eine mögliche perspektive sein: eine wahl, bei der die wähler:innen selbst gewinnen.

der vorstand

alice krenn, bernhard jenny, claudia seiser, mark schneider, sabine stadler

ps. apropos widerstand: wenn politisch verantwortliche kein problem haben, exakt das gegenteil von dem zu tun, was sie vollmundig angekündigt haben, dann ist der anstand verloren gegangen. eine aktion dazu wurde vom verein ARGEkultur unterstützt, dazu findet ihr einen bericht auf seite 48 f.

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link zum download
https://www.argekultur.at/downloads/f/ja/ARGEkultur_Jahresbericht_2023_web.pdf

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foto: © Bernhard Müller / ARGEkultur
v.l.n.r. claudia seiser, bernhard jenny, alice krenn, mark schneider, sabine stadler

Autor: bernhardjenny

kommunikationsgestalter meine unternehmen: jennycolombo.com, conSalis.at blogger, medienkünstler, autor, erwachsenenbildner salzburg - wien

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