ein jahr nach dem tod von marko m. feingold hatte es die stadt salzburg sehr eilig. zu heiss scheint die schon jahrzehnte währende diskussion um strassennamen zu sein. da sollen nazis und antisemiten weiter ihre strassen in der mozartstadt haben, aber der mit grosser strahlkraft aufgrund seines unglaublichen engagements wirkende marko feingold bekommt keine postadresse, sondern einen steg.
dass die witwe andere wünsche hatte und mit dieser lösung alles andere als zufrieden ist, das war den eiligen einfach egal. hauptsache, es ist vorbei. juden werden gerne auf plätze ohne postadresse verwiesen, mehr geht nicht. drüberfahren und durch.
die eile war ohne jegliche not die erfindung des bürgermeisters. süffisant kommentiert er dann sinngemäss, dass die witwe – im übrigen die präsidentin der israelitischen kultusgemeinde – schon noch irgendwann einsehen wird, dass das so passt, wie jetzt beschlossen. beschämend.
vielleicht finden sich noch andere, die feingold wirklich würdigen, mit nachhaltiger wirkung. salzburg kann das nicht. salzburg bleibt salzburg.
aus den augen aus dem sinn
Marco Feingold war in jeder Hinsicht ein besonderer und außergewöhnlicher Mensch.
Seine Leistung, die schmerzhafte Vergangenheit nicht zu verdrängen,
sondern immer wieder ins Bewusstsein zu bringen ist unvergleichbar.
Salzburg ist ein kühler Platz mitten in Österreich.
Es ist bekannt, dass Österreicher mehr Anerkennung im Ausland als in Inland bekommen
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