hätte aggressive eskalation wirklich weniger gebracht?

foto: refugeecamp von DD4RC (creative commons)

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es ist ein armutszeugnis unseres staates, dass die menschen, die ursprünglich vor und dann in der votivkirche auf die unannehmbaren missstände aufmerksam machten und darauf wie wir mit ihnen umgehen, weil sie bei uns zuflucht suchen, immer noch auf eine lösung warten müssen.

es ist ein armutszeugnis unseres staates, dass selbst die zwar kurze aber intensive öffentlichkeit, die die menschen erlangen konnten, nun scheinbar im nichts versandet. der hype ist vorbei.

es ist ein armutszeugnis unseres staates, dass keine politikerIn bis hinauf zum bundespräsidenten fähig ist, eine menschliche, grosszügige und aufnehmende begegnung mit diesen menschen zu erlangen. ausländerfeinde sind wichtige wählerInnen.

es ist ein armutszeugnis unseres staates, dass nach all den – auch von kirchlicher seite geäusserten – salbungsvollen worten, die nun im verdacht stehen, ohnehin nur der nicht ehrlich gemeinten deeskalation gedient zu haben, rein gar nichts passiert.

es ist ein armutszeugnis unseres staates, dass wir immer noch menschen sortieren. würden wir diesen menschen arbeit geben, wären sogar unsere pensionen gesichert. unsere angebliche krise etwas kleiner. aber uns ist das aussortieren wichtiger.

waren diese menschen schlecht beraten, immer wieder einer eskalation auszuweichen?
ist die lehre aus dem steckengebliebenen protest etwa doch, dass sie alle zu brav waren (und sind)?

hätte aggressive eskalation wirklich weniger gebracht?

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foto: DD4RC (creative commons, flickr)

Autor: bernhardjenny

kommunikationsgestalter meine unternehmen: jennycolombo.com, conSalis.at blogger, medienkünstler, autor, erwachsenenbildner salzburg - wien

2 Kommentare zu „hätte aggressive eskalation wirklich weniger gebracht?“

  1. Jene, die sie vom ersten Tag an begleitet und beraten, aber auch direkt unterstütze haben, namentlich die SLP, wurden dann als „Einflüsterer'“ (Irene Brickner, http://derstandard.at/1360681566435/Die-Fluechtlinge-ihre-Helfer-und-ihre-Einfluesterer), „Instrumentalisierer“ (Irene Brickner, http://derstandard.at/1355460439284/Fluechtlinge-die-Forderungen-stellen) etc. dargestellt.

    Mithilfe der gleichen Medien konnte sich Klaus Schwertner von der Caritas profilieren, obwohl er und seine Organisation die eigentlichen Ziele und Anliegen der Refugees von Anfang an hintertrieben haben, wie auch anlässlich mehrerer Demonstrationen und Kundgebungen von Delegationen aus der Votivkirche laut bekanntgemacht wurde. Der von der Caritas eingerichtete Sicherheitsdienst, der willkürlich entschied, wer hinein durfte und wer nicht, setzte dem Fass die Krone auf. Für die medizinische Versorgung sei ihr aber dennoch gedankt.

    Durch das Verräumen der Refugees im Keller des Servitenklosters (ja, ok, ein paar sind auch in Kammerln weiter oben untergebracht) wurde die Sache letztlich de facto aus den Medien und damit aus dem Blickpunkt der Öffentlichkeit gebracht.

    Leidtragende des Verhaltens der Caritas sind die Refugees, in erster Linie paschtunische Pakistani aus der Grenzregion zu Afghanistan, wo sie durch die starken Kräfte der Taliban zusätzlich bedroht sind. Denn einer Lösung sind sie jetzt wieder so fern wie in Traiskirchen, wo der Marsch Ende November 2012 den Protest eingeleitet hatte. Aber wir werden zusammen mit anderen Organisationen dafür sorgen, dass die Anliegen der Refugees in der Öffentlichkeit gehört werden.

    Peter Gründler, Mitglied der Sozialistischen LinksPartei

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