dass handschriften unauffällig, verwechselbar oder eben auch unverwechselbar, mit starker eigenständigkeit sein können, wissen wir.
bei tomaž simatović ist es keine handschrift, es ist die schrift seines körpers. nach 10 jahren eigener künstlerischer arbeiten als tänzer, performer und choreograf wird sein name zum garanten für starke bilder. so auch gestern und heute in der argekultur im rahmen des tanz_house herbst_2011.
simatović zeigt in „episodes“ gemeinsam mit lander patrick (br) ein beeindruckend ästhetisches bild, niemals jedoch aus reiner lust an einer oberflächlichen, sondern jener „anderen“ schönheit, die dann entsteht, wenn brüche sein dürfen, menschlichkeiten behutsam beobachtet werden.
es ist mehr die achtsamkeit und weniger eine exaktheit, es ist mehr die konzentration und weniger eine anspannung, wodurch jene intensität entsteht, in der blicke wie selbstverständlich geführt, die aufmerksamkeit des publikums auf das jeweils wesentliche gelenkt wird.
dass dieses erste stück des abends ganz ohne musik oder sound auskommt, zeigt welche dichte des ausdrucks der beiden tänzer erreicht wurde.
im zweiten stück „the night keeps us calm“ zeigt julian barnett (usa) mit der choreographie von tomaž simatović ein portrait des scheiterns, der schwäche, der anstrengung und verzweiflung im kampf gegen das im raum sich breit machende schicksal. barnett zeichnet eine figur, die vermuten lässt, sie selbst wäre eigentlich der grund allen übels, das ihr wiederfährt. bei allen flüchen, verzweifelten schreien und dann wieder unerwarteten phasen der beruhigung bleibt der scheiternde uns nahe und sympathisch.
ein abend der unverwechselbaren körperschrift.
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http://argekultur.at/Ars/Arge/Event/EventDetails.aspx?EventID=10419
Bernhard…Ich probieren mal in Deutsch…Vielen Dank für diese Worte, welche Unterstützung und Wertschätzung unserer Arbeit. Es macht uns Mut.
Tomaz, Julian and Lander
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