alarm: ali wajid neuerlich von abschiebung bedroht

exakt seit einem monat muss sich ali wajid alle 48 stunden bei der polizei melden, da er gegen „gelindere mittel“ aus der haft entlassen wurde. heute wurde ihm im zuge dieses meldetermins ein neuerlicher bescheid des BFA zugestellt, mit dem er aufgefordert wird, sich innerhalb von 3 tagen in einer unterkunft in schwechat einzufinden!

dieser bescheid nimmt keine rücksicht auf die tatsache, dass revision gegen den negativbescheid eingereicht wurde und unterstellt in zynischer weise ausgerechnet dem weithin als lehrling des ARGEbeisl in der ARGEkultur „nicht sozial verankert“ zu sein!

es ist ein skandal, wie mit bestintegrierten menschen von amtswegen umgegangen wird: falsche behauptungen und unterstellungen sind offensichtlich die basis für derartige unrechtsbescheide!

so wird ali wajid im bescheid unterstellt, dass er erst nach dem seinerzeitigen abschiebungsbescheid im mai „eventuell entstandene anbindungen“ hätte, was im klartext heissen soll, dass ali wajid erst seit kurzem von menschen umgeben wäre, die ihn unterstützen.

eine besondere amtsanmassung kommt in einem gleichzeitig übermittelten bescheid des landes, in dem ali wajid „unsteter aufenthalt“ unterstellt wird, obwohl er ordnungsgemäss und amtsbekannt gemeldet ist.

absurd: das amt teilt ali wajid die einstellung der grundversorgung mit, weil er jetzt nach schwechat ziehen müsste, obwohl ali wajid gar keine grundversorgung bezieht, da er als lehrling sein eigenes geld verdient! wer hat die vom amt behauptete grundversorgung anstelle von ali wajid erhalten?

es handelt sich hier um den neuerlichen versuch, ali wajid einfach abzuschieben. der zeitpunkt ist sicher nur zufall: an einem sonntag verstreicht schon mal ein tag, bis rechtsanwalt und arbeitgeber verständigt werden können.

die zahlreichen solidaritätsbekundungen – von politik, kirche und ngos – haben ali wajid bisher in salzburg vor schlimmerem bewahrt. jetzt soll er offensichtlich seinem solidarischen umfeld entrissen werden, um ihn leichter abschieben zu können.

unsere wirtschaft braucht dringenst lehrlinge in der gastronomie. ali wajid arbeitet begeistert in der ARGEkultur und ist aufgrund seiner guten deutschkenntnisse bestens mit vielen menschen in kontakt. ausgerechnet an ihm soll ein exempel statuiert werden: integration soll zerstört werden.

es ist wichtig, dass noch einmal viele sich öffentlich zu diesem wahnsinn äussern.

wenn ausländerfeindlicher wahnsinn zum system wird, dann ist widerstand pflicht!

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alle blogposts zu ali wajid

presseberichte:

infomediaworx, 14.6.2018

orf salzburg, 7.6.2018

kleine zeitung 2.6.2018

salzburger nachrichten 8.6.2018

passauer neue presse 4.6.2018

salzburger nachrichten 4.6.2018

salzburger nachrichten 2.6.2018

infomediaworx 1.6.2018

unterstützende stimmen:

präsidentschaftskanzlei alexander van der bellen 6.6.2018

katholische kirche österreich 6.6.2018

caritas salzburg 6.6.2018

katholische aktion salzburg 5.6.2018

lösung für ali wajid wäre ein gewinn für viele

landeshauptmann wilfried haslauer wurde am rande der angelobung am mittwoch von michael hudelist gefragt, ob die bundesregierung schon „grünes licht“ für seinen vorschlag einer „rot-weiss-rot-karte für asylwerber mit lehre“ gegeben hat.

haslauer:
„Nein, hat sie noch nicht, da laufen noch Diskussionen. Insgesamt sehe ich junge Menschen die aus anderen Ländern zu uns kommen und hier auch eine Ausbildung machen. Die sollten nicht vor dem Hintergrund der Asylthematik gesehen werden, sondern sollten die Möglichkeit bekommen mit einer Rot-Weiß-Rot Karte oder einem ähnlichem System in ein Ausbildungssystem zu gelangen, das wir ja auch dringend benötigen“.

diese sichtweise – den fokus nicht auf die asylfrage, sondern auf möglichkeiten zum nutzen aller beteiligten zu legen – könnte für ali wajid und viele andere eine lösung bedeuten, die derzeit noch trotz bester integration und lehrstelle von einer abschiebung bedroht sind.

infomediaworx  zitiert aus der regierungserklärung der neuen integrationslandesrätin andrea klambauer die aus ihrer sicht wichtigsten faktoren für integration:

„eine Ausbildung, Deutschkenntnisse, die Vermittlung von Werten und die Teilhabe an unserer Gesellschaft“

all diese fakten treffen auf ali wajid und viele andere in ganz österreich zu.

dass haslauer hier diskussionen mit der bundesregierung führt ist nicht nur lobenswert, sondern auch bitter nötig. es dürfte im interesse sehr vieler menschen in unserem lande sein, wenn haslauer diese verhandlungen positiv abschliessen kann: nicht nur jene, die dann nicht weg müssen, sondern auch jene, denen ihre lehrlinge nicht entrissen werden, wären über eine rasche lösung froh.

absurd: ali wajid ist bereits im ausbildungssystem und sollte dieses verlassen müssen? ausgerechnet kellner- und kochlehrlinge werden händeringend in unserem tourismusland gesucht –  dann haben wir einen, der diese arbeit mit freude und einsatz leistet und dazu lernen will, aber er sollte weg?

wilfried haslauer, heinrich schellhorn und andrea klambauer können sich gegen diese absurdität einsetzen. nicht immer ist es gar so eindeutig: in diesem fall schlagen wirtschaftliche argumente in die selbe kerbe wie meschenrechtliche, oder sagen wir menschliche.

eine lösung für ali wajid wäre ein gewinn für viele

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foto: franz neumayr 13.6.2018

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