die redakteurInnen des ORF sind empört. sie bekommen von ihrem chef wrabetz einen radio-politik-chef vorgesetzt, der ihnen ganz und gar nicht passt. „Es geht um das Recht auf fachlich unbestrittene, allseits akzeptierte Führungskräfte“, so zitiert der standard den redakteursratssprecher dieter bornemann. und weiter: „Weinzettl ist von acht Bewerbern der Einzige, der noch nie in einer innenpolitischen Redaktion gearbeitet hat.“ ausserdem soll da parteipolitik mitspielen.
ein blick in die österreichischen gepflogenheiten bei bestellung von leiterInnen, direktorInnen und sonstigen führenden positionen wird die redakteurInnen kaum trösten, es könnte aber wrabetzs schritt verständlicher machen: nehmen wir an, dass es acht bewerberInnen gibt, unter denen 2 besonders gut geeignet und profiliert sind, 2 aber ganz und gar nicht dem gewünschten profil entsprechen. und dann versetzen wir uns in die rolle des/der mächtigen (partei, intendanz, wer auch immer). wenn ich als mächtig wirken wollender einen der beiden „logischen“ bewerberInnen bestelle, dann ist das zwar vermutlich beliebt und einsehbar, besonders mächtig erscheine ich dadurch nicht.
wenn ich es aber schaffe, eineN der unmöglichsten kandidatInnen zu bestellen, dann werden alle nur staunen müssen, wie mächtig ich bin, wenn ich sogar solche bestellungen durchdrücken kann. nebenbei werden mir die bestellten auf immer und ewig dankbar sein.
die moral von der geschichte? je ungeeigneter die von mir bestellte person, umso besser für meine macht.
so funktioniert österreich.