vizebürgermeister preuner solidarisiert sich mit rassistischen rollkommandos?

foto: féileacán creative commons http://www.flickr.com/photos/pamilne/5195446662/sizes/l/in/photostream/

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„rumänische bettler“ heisst das feindbild. „zigeuner“ hört man dann in den strassengesprächen. was letztes wochenende in salzburg passiert ist, macht klar, wie weit es wieder mit dem rassismus und fremdenhass gekommen ist:

der orf berichtet, dass rund 20 jugendliche türken jene menschen, die sich in ein abbruchhaus einquartiert hatten „mit knüppeln vertrieben“ haben. dass die dort zuflucht suchenden nicht nur prekär, sondern verwahrlost war, soll hier nicht schön geredet werden. es sind menschen aus den ärmsten gebieten unseres grossen europas, die in die reichsten gebiete vorstossen, menschen, für die die krümmel, die von unseren tischen fallen noch ein festessen sind.

dass ein solcher übergriff auf roma mitten in salzburg überhaupt stattfinden kann, ist alarmierend. besonders deshalb, weil es nicht das erste mal ist, dass solche attacken passieren, die behörden wissen also längst von der gefahr.

bezeichnend aber ist, dass sich die öffentlichen kommentare von polizei und politik mehr oder weniger direkt mit jenen, die die bettelnden menschen mit knüppeln vertrieben haben, solidarisieren:

nicht nur dass der stadtpolizeikommandat manfred lindenthaler lt. orf das ganze als einen „unerfreulichen zwischenfall“ verharmlost, kommt er auch im gleichen atemzug gleich auf die „mühsame aufgabe“ zu sprechen, die bettler zu kontrollieren. wären besser kontrollierte bettler etwa nicht von den knüpplern vertrieben worden?

es sieht fast so aus, als hätten die türkischen jugendlichen die drecksarbeit ganz im sinne von polizei und stadtpolitik erledigt: so berichtet der orf die aussage von vizebürgermeister harald preuner, dass die stadtpolitik ohnehin schon alles tue, um „ihnen den Aufenthalt so unangenehm zu gestalten wie möglich.“

arme menschen, männer, frauen, kinder, babies mit brachialgewalt aus ihren notunterkünften zu prügeln, das dürfte dann wohl dem politischen ziel preuners, ihnen den aufenthalt so unangenehm wie möglich zu gestalten, voll und ganz entsprechen.

dass sich der orf auf das niveau herablässt, selbst noch menschliche exkremente gross ins bild zu setzen, soll uns wohl sagen, womit wir es hier zu tun haben: scheisse.

wenn knüppelnde rollkommandos mit fremden wurzeln andere menschen mit anderen fremden wurzeln aus abbruchhäusern rausknüppeln dürfen, weil es ohnehin „allen“ recht ist, ist das (heimlich) gutgeheissene menschenjagd.

offensichtlich erwarten sich manche davon einen punktegewinn. die einen erhoffen sich schulterklopfer, die anderen stimmen.

braune scheisse eben.

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foto: „auschwitz“ by féileacán creative commons flickr

Autor: bernhardjenny

kommunikationsgestalter meine unternehmen: jennycolombo.com, conSalis.at blogger, medienkünstler, autor, erwachsenenbildner salzburg - wien

13 Kommentare zu „vizebürgermeister preuner solidarisiert sich mit rassistischen rollkommandos?“

  1. Wer die monokausale Ursache aller bis heute bestehenden Zivilisationsprobleme nicht erkennen will und sich nicht mit aller Kraft für die einzige Möglichkeit zu ihrer Überwindung, die Natürliche Wirtschaftsordnung, einsetzt, macht sich genauso schuldig wie jene, die mit der „braunen Scheiße“ sympathisieren!

    „Trotz der heiligen Versprechen der Völker, den Krieg für alle Zeiten zu ächten, trotz der Rufe der Millionen: ‚Nie wieder Krieg‘, entgegen all den Hoffnungen auf eine schönere Zukunft muß ich sagen: Wenn das heutige Geldsystem, die Zinswirtschaft, beibehalten wird, so wage ich es, heute schon zu behaupten, daß es keine 25 Jahre dauern wird, bis wir vor einem neuen, noch furchtbareren Krieg stehen.
    Ich sehe die kommende Entwicklung klar vor mir. Der heutige Stand der Technik läßt die Wirtschaft rasch zu einer Höchstleistung steigern. Die Kapitalbildung wird trotz der großen Kriegsverluste rasch erfolgen und durch Überangebot den Zins drücken. Das Geld wird dann gehamstert werden. Der Wirtschaftsraum wird einschrumpfen, und große Heere von Arbeitslosen werden auf der Straße stehen. An vielen Grenzpfählen wird man dann eine Tafel mit der Aufschrift finden können: ‚Arbeitssuchende haben keinen Zutritt ins Land, nur die Faulenzer mit vollgestopftem Geldbeutel sind willkommen.‘
    Wie zu alten Zeiten wird man dann nach dem Länderraub trachten und wird dazu wieder Kanonen fabrizieren müssen, man hat dann wenigstens für die Arbeitslosen wieder Arbeit. In den unzufriedenen Massen werden wilde, revolutionäre Strömungen wach werden, und auch die Giftpflanze Übernationalismus wird wieder wuchern. Kein Land wird das andere mehr verstehen, und das Ende kann nur wieder Krieg sein.“

    Silvio Gesell, Herbst 1918, direkt nach dem Ende des 1. Weltkrieges

    Dass eine Menschheit, die bereits Raumfahrt betreibt (und in „God´s own country“ schon wieder einstellen musste), das zivilisatorische Mittelalter (Zinsgeld-Ökonomie) noch immer nicht hinter sich gelassen hat und darum – was von den „Verantwortlichen“ noch gar nicht gesehen wird – heute vor der größten anzunehmenden Katastrophe der Weltkulturgeschichte (globale Liquiditätsfalle nach J. M. Keynes, klassisch: Armageddon) steht, erklärt der Umstand, dass sich das Paradies (die Marktwirtschaft) nicht von der Erbsünde (dem Privatkapitalismus) befreien lässt, um erst hinterher festzustellen, dass man sich schon im „Himmel auf Erden“ befindet:

    http://opium-des-volkes.blogspot.de/2011/07/die-ruckkehr-ins-paradies.html

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  2. Wirklich ein schockierender Übergriff gegen Roma und Sinti, die zum Betteln gezwungen sind um zu überleben. Wirklich erschreckend und letztklassig die Reaktion von Vizebürgermeister Dipl.Ing. Preuner. Kein Wort der Verurteilung der Tat, nur purer Zynismus. Wenn die Einhaltung von Abfall- und Forstgesetzen wichtiger sind als die Menschenwürde dieser Leute dann wissen wir, wie menschenverachtend diese Geisteshaltung ist.

    Das gerade in Salzburg Stadt, einer der reichsten Städte in Österreich, und von einem Politiker der ÖVP, die angeblich „christlichsoziale Werte“ vertritt. Diese Werte gelten wohl nur für InländerInnen mit dem nötigen Kleingeld. Dieser Mann ist als Vizebürgermeister mit einem solchen Verhalten und Aussagen für mich untragbar, eindeutig rücktrittsreif. Kann mir nicht vorstellen, dass das Bürgermeister Schaden kalt läßt, wenn doch ist auch ehr untragbar.

    Als Konsequenz werde ich es mir in Zukunft zweimal überlegen, mein Geld in dieser herzlosen, menschenverachtenden Stadt auszugeben. Denn genau DAS ist leider die einzige Sprache, die solche Menschen wie Preuner verstehen dürften.

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  3. Berthold Schmid schrieb in den SN: „Schon seit Monaten hausen bestens organisierte Bettlerbanden aus Rumänien mit Kleinkindern unter unmenschlichen Bedingungen…….“
    Was ist bestens organisiert, wenn sie so hausen? Warum sind sie „Banden“? Was will er da zwischen den Zeilen sagen? Dann schreibt er noch von „Selbstjustiz“ Haben die Schläger also tatsächlich die Drecksarbeit für die Behörden verrichtet?

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