die botschaft von troy davis – unmittelbar vor seiner ermordung:
„The struggle for justice doesn’t end with me. This struggle is for all the Troy Davises who came before me and all the ones who will come after me. I’m in good spirits and I’m prayerful and at peace.“
in der vergangenen nacht wurde nun der staatliche mord umgesetzt. ein allerletzter hoffnungsschimmer wurde auch wieder zerstört. all die weltweiten proteste blieben ungehört. es ist eine niederlage für uns alle. wut allein wäre zu wenig. einmal mehr haben wir den auftrag, gegen den wahnsinn todesstrafe weiter zu kämpfen.
ein staat, der die todesstrafe zulässt ist noch nicht in der zivilisation angekommen. eine staatengemeinschaft, die hochoffiziell die grundrechte aller menschen mit füssen tritt und mit todesspritzen vernichtet, hat das recht, andere staaten zur einhaltung der menschenrechte aufzufordern verwirkt. umso mehr verantwortung trifft die menschen in den betreffenden staaten selbst, ihre gesetze und autoritäten zu ändern.
allerdings reicht es in solchen momenten auch nicht, uns als europäerInnen in einem zweifelhaften licht zu sonnen, frei nach dem motto „wie gut, dass es soetwas bei uns nicht gibt.“ verbrechen gegen die rechte der menschen gehen uns immer an und es kann uns nicht beruhigen, dass sie zum glück wo anders passieren.
wir dürfen nicht zulassen, dass die menschenrechte immer mehr zu einem „ideal“ verklärt werden, das der „realität“ nicht standhält. die menschenrechte sind DIE kulturleistung der menschheit schlechthin. sie sind der entscheidende lernschritt in folge der schrecken des 2.weltkriegs und des holocaust.
jeder schritt hinter diese wegmarke der kultur bedeutet, dass wir jene werte verlernt haben, die vor wenigen jahrzehnten gewissheit zu sein schienen.
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