(gar nicht so) subtile antisemtische stimmungsmache

foto: bernhard jenny

ist das bewusst antisemitische berichterstattung im salzburger fenster? aus einem skandlösen angriff auf israelische fussballer wird durch die „richtigen“ überschriften und „zwischentöne“ ein bericht, dem nicht mehr viel fehlt um auf den stammtischspruch „warum haben die unbedingt da bei uns spielen müssen“ zu schwenken. sonja wenger macht aus der eigentlichen headline „Angriff gegen Israel-Kicker: Elf Beschuldigte“ eine miniüberschrift und titelt dafür auf ganzer seitenbreite:

„Videos zeigen: Die wehrhaften israelischen Fussballer wichen nicht zurück“
„Auch die Angreifer bekamen ihr Fett ab“

auszug aus dem artikel:

„Man sieht, dass die französische Mannschaft sofort in die Kabinen flüchtet, dass die Israeli-Spieler aber nicht einen Millimeter zurückweichen und die Angreifer dabei ordentlich ihr Fett abbekommen. Die Verletzungen bei den wehrhaften Israel-Kickern – dort herrscht eine strenge dreijährige Militärdisziplin – hielten sich deshalb auch in Grenzen.“

hier werden dann aus den angegriffenen fast schon mittäter.
nach dem motto: wären sie doch einfach davon gelaufen.

mit der vielzitierten journalistischen qualität hat sowas nichts zu tun,
das ist

(gar nicht so) subtile antisemtische stimmungsmache

wir müssen handeln. und die dinge beim namen nennen. verhetzung ist verhetzung.

ob im vergangenen jahrhundert oder heute. wenn derart primitive und niederträchtige verhetzung passiert, dann müssen wir dagegen aufstehen. ich habe gerade eine anzeige gegen hc strache im zusammenhang mit der hetzschrift „sagen aus wien“ an die wiener staatsanwaltschaft übermittelt. das war ganz einfach, weil die menschen von „DAS BÜNDNIS“ die sache gut vorbereitet haben:

http://dasbuendnis.twoday.net/stories/anzeige/

gerade in der vergangenen woche war ich bei einem vortrag über die geschehnisse und alltagskultur knapp vor und während der nazizeit. und ich bin zutiefst betroffen, weil die chiffren und ebenen, die hetze und menschenverachtung, die art und weise sich nicht nur ähnlich sind. wie oft haben wir in unserer jugend den alten die frage gestellt, wie denn sowas möglich war, wie es so weit kommen konnte.

leider haben wir nun selbst eine situtation zu erleben, wo es genau darum geht, aufzustehen und klarzumachen, dass es so weit nie mehr wieder kommen darf. und dazu gehören auch rechtliche schritte gegen hcs und co. rochus gratzfeld benennt dies den „strachismus“. sorgen wir dafür, dass wir unseren enkelkindern nie erklären müssen, warum der strachismus so viel anstellen konnte.

ps. habe gestern von einem besorgten wiener freund ein exemplar der „sagen aus wien“ erhalten. es ist unfassbar, es ist kaum auszuhalten, diese seiten durchzusehen.