in vielen diskussionen und gesprächen der letzten wochen und monate begleitet mich
die grundidee „we are what we share!“
wir erleben vermutlich gerade sehr spannende veränderungen in der welt der kommunikation – hierarchische und zentral gesteuerte modelle werden von breiten vernetzungen und offenen systemen überholt, abgelöst oder zumindest relativiert.
selbst jene, die bis vor kurzem „twitter“ für alles mögliche, nur nicht für eine kommunikationsplattform für jedeN gehalten hätten, haben in den letzten tagen erfahren, dass zensur und propaganda durch echtzeitberichte via twitter unterlaufen werden können. information wird nicht mehr nur zentral in redaktionshäusern produziert, information entsteht immer und überall, wo du oder ich es für berichtenswert, für weiterverbreitbar und relevant halten.
genau hier scheiden sich immer wieder die geister: einer der häufigsten vorwürfe gegenüber den neuen möglichkeiten der individuellen berichterstattung („broadcast yourself“) heisst, dass jetzt niemand mehr entscheiden würde, was für die allgemeinheit relevant sei und was nicht.
doch sollten wir es wirklich weiterhin nur den mehr oder weniger (fern)gesteuerten redaktionen der grossen massenmedien überlassen, zu filtern, welche information uns zuträglich, nützlich oder zumindest zumutbar ist und welche nicht?
selbstverständlich gibt es sie noch: die redaktionen, die hervorragende recherche und informative verarbeitung hochkomplexer themen leisten. solche medien zu lesen, ist immer wieder ein gewinn, weil sie wesentlich mehr bieten, als eine mehr oder weniger zufällige auswahl von agenturmeldungen. aber es gibt eben auch jene redaktionen, die täglich genug gründe liefern, warum ungefilterte (daher auch sehr subjektive) informationen die unvergleichlich bessere alternative sind.
information wird in unserer (wirtschafts)kultur sehr oft so begriffen, dass im zurückhalten, geheimhalten und exklusiv für sich nutzen der eigentiche wert der information besteht. hier gilt: ich behalte meine information zu meinem nutzen, sage sie dir nicht weiter, selbst wenn dir dies schaden könnte.
open source, copyleft und creative commons sind der beginn eines neuen umgangs mit information. durch weitergabe, verbreitung und gemeinsames nutzen von information steigt hier der wert zu einem mehrwert, weil oft mit(einander)geteilt. twitter, flickr, vimeo und youtube u.a. ermöglichen es vielen, informationen schnell weiterzugeben und damit ihre eigenen, persönlichen blickwinkel der allgemeinheit anzubieten.
das prinzip des austausches auf gleicher augenhöhe, das teilen von informationen und das gemeinsame entwickeln von projekten ist immer wieder spannend. jede und jeder lernt von jedem und jeder – vernetzung, verbindung und zusammenwirken statt one-way – kommunikation in horizontalen strukturen statt vertikal von oben nach unten oder unten nach oben.
we are what we share.