kein social distancing! (#corona #18)

einige stimmen in den social media bemerken bereits seit tagen zurecht, dass das von der regierung von anfang an eingeführte wording „sozialkontakte vermeiden“ in eine falsche ebene zielt. das gegenteil ist für die psychische gesundheit und das gute durchkommen in der krise nötig:

trotz der vermeidung der „physischen kontakte“ müssen wir alles daran setzen, dennoch den sozialen kontakt nicht abreissen zu lassen. das gelingt bei vielen scheinbar „spielend“ via facebook, instagram und co. oder per videoschaltungen und online-meetings, bei anderen zielgruppen wird es wohl eher auch das klassische telefongespräch oder gar ein brief sein.

lassen wir niemanden allein. denken wir nach, wer eventuell wenig kontakte hat, wer unter umständen verängstigt allein zu hause sitzt oder zu zweifeln beginnt, ob wir denn jemals wieder aus dem ausnahmezustand rauskommen.

wir sollten niemanden vergessen, schon gar nicht in einer solchen krise.
es geht ausschliesslich um das vermeiden physischer kontakte!
kein social distancing!

ps. das bild zeigt den makartsteg in salzburg, heute mittag.

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bild: bernhard jenny cc by

die leisen toten der krise

operationssaal foto: 96dpi creative commons by-nc

es sind die kleinen meldungen rund um das verbrechen namens „krise“. die kaum schon jemanden mehr aufregen. dennoch sollten sie das. die spanische EL PAIS berichtet heute über die wartelisten für medizinisch notwendige operative eingriffe. in manchen teilen des landes hat sich die zahl jener, die länger als 6 monate auf eine operation warten müssen beinahe verdreifacht. direkte folge jener kürzungen, die banken retten sollen, während die allgemeinheit draufzahlt. dass das draufzahlen so wörtlich zu nehmen ist, damit haben wohl viele nicht gerechnet. und es fällt bis heute nicht allen auf, sondern eher nur jenen, die es betrifft.

notwendige operationen werden also aufgeschoben oder nicht durchgeführt. diese folgen der kürzungen sind aber – wie expertInnen vorrechnen – gar keine ersparnisse, denn die zu späten eingriffe werden dann oft komplizierter und damit letztlich auch teurer. oder die krankheit nimmt einen schwereren verlauf, mehr eingriffe und langwierigere behandlungen werden notwendig.

dass sich die prognosen für die menschen verschlimmern, ist dann nur noch ein nebeneffekt. wirklich günstiger käme dann wohl nur, einfach noch länger zu warten bzw. die operationen und behandlungen ganz abzusagen.

die billigsten patienten sind die verstorbenen.

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foto: 96dpi creative commons by-nc