junge handelsschülerin soll trotz lebensgefahr land verlassen

amina aufruf der mitschülerinnen

amina a. ist vor fast 2 jahren gemeinsam mit ihrer mutter aus dagestan geflohen, weil sie dort ihres lebens nicht mehr sicher sind. innerhalb kürzester zeit hat sich amina in hallein gut eingelebt, besucht die hak/has hallein und wird aufgrund ihrer besonders guten leistungen mit einem stipendium von „START – österreich“ unterstützt. vorgestern erhielt amina und ihre mutter den negativen bescheid vom asylamt. sie sollen das land verlassen.

mitschülerinnen von amina wollen nicht tatenlos zusehen. sie haben spontan einen aufruf gestartet, der vom direktor der schule und engagierten lehrerInnen mitunterstützt wird. tief betroffen ist auch die theatermacherin christa hassfurther, die das junge mädchen im zuge eines theaterworkshops kennengelernt hat.

es entsetzt viele die absurdität, dass eine junge schülerin, die offensichtlich alles erdenkliche tut, um sich zu integrieren und so intensiv an ihrer bildung arbeitet, dass sie ein stipendium erhält (welches u.a. auch vom innenministerium unterstützt wird) praktisch im gleichen moment auch wieder die aufforderung erhält, dieses land zu verlassen. dass eine rückkehr in ihre heimat für mutter und tochter lebensgefahr bedeuten könnte, interessiert die verantwortlichen augenscheinlich nicht. da können und wollen viele nicht mehr zuschauen.

einmal mehr wird klar, dass unser umgang mit menschen, die zu uns gefunden haben zynisch und grausam ist. sicherheit und reichtum muss verpflichtung sein, diese allen zu gewähren, die bei uns schutz suchen. sicherheit und reichtum zum anlass zu nehmen, menschen des landes zu verweisen und sie in lebensgefahr zu bringen ist nicht nur anmassung, sondern auch verbrechen. es zerstört hoffnung. es zerstört leben.

wollen wir unser leben auf zerstörung anderer leben aufbauen?

faksimile des aufrufs:

amina flugblatt

Autor: bernhardjenny

kommunikationsgestalter meine unternehmen: jennycolombo.com, conSalis.at blogger, medienkünstler, autor, erwachsenenbildner salzburg - wien

21 Kommentare zu „junge handelsschülerin soll trotz lebensgefahr land verlassen“

  1. Mich würde interessieren, was die Landeshauptfrau jetzt sagt. Will sie zusehen, wie junge Menschen aus ihrem Zuständigkeitsbereich vertrieben werden? Entspricht das dem, was Gabi Burgstaller unter Umgang mit Menschen in Notlagen versteht?

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  2. lieber Bernhard – Danke dass du immer wieder als Fels in der Brandung einspringst und deine Erfahrung für die Probleme der „WILLKOMMENEN“ zur verfügung stellst!

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    1. Die „WILLKOMMENEN“, das klingt stark nach Außerirdischen, wie man sie aus Goldmanns Weltraum Taschenbüchern kennt … (und zugleich erklärt, wieso sie lieber weggeblieben sind) +++ aber im Ernst, müsste jetzt nicht irgendwo mindestens so eine Liste sein, wo man sich eintragen kann?

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      1. is tatsächlich strange, dass ein künstlich gesuchtes wort, wie es der Bernhard Jenny dem üblichen Jargon entgegenhalten will so viel über unser aller Spießigkeit verrät – sind nicht zu beneiden die Menschen die sich bei uns wie Außerirdische vorkommen müssen… – die Liste wird sicher noch kommen wenn erst einmal die lokalen Erstreaktionen gesichtet sind.

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  3. „Hat besonders gute Leistungen erbracht“ ist ein ausgesprochen zynisches Argument gegen eine Abschiebung. Soll Leben und Tod von den Schulleistungen abhängen oder was?

    Das Argument ist nur verständlich vor dem Hintergrund, dass das tatsächlich das einzige ist, dass die Politik (von linksliberal bis rechts) interessiert: Sind die AusländerInnen nützlich für den Kapitalstandort oder eine Belastung? Diesen Zynismus kann man nur durchbrechen, wenn man die bürgerliche (und also kapitalistische) Gesellschaft insgesamt überwindet.

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    1. Naja, geht ja hier wohl in erster Linie darum, zu zeigen, dass die bigotte österreichische Argumentation von wegen Deutsch-Kurs und dann eh usw. einfach Schmarrn ist

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      1. stimmt schon dass es erbärmlich ist jemanden der sein land verlassen musste nach der leistung zu fragen – die ganze existenz auf fragwürdige leistungskategorien hin zu orientieren…
        im momentanen notfall wird man aber denen, die derartige selektion auf ihre fahnen schreiben auch ihre eigene perverse logik um die ohren hauen!

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  4. Hier wäre erstmal eine rechtliche Prüfung vorzunehmen ob beide negativen Bescheide inhaltlich und formell richtig sind, dann wenn hier nichts mehr geht, dann würde ich beim Land Salzburg (Burgstaller) nachfragen wenn der Asylantrag zurückgenommen werden würde und stattdessen einen Antrag auf einen Aufenthaltstitel für Schüler (bei Studenten das gleiche Verfahren) stellen (Schule vorhanden), die Finanzierung müsste hier geklärt werden, darf nicht von der öffentlichen Hand sein, aber eventuell machbar. Ausserdem muss man hier auf jeden Fall auch prüfen was die Mutter hier machen kann, welche Ausbildung sie hat und ob eventuell eine Ausbildung im Pflegebereich möglich währe, da hier die Chancen auf eine Niederlassungsbewilligung „Rot-Weiss-Rot“ Karte, möglich wären. Auf jeden Fall vorher alles mit Frau Burgstaller besprechen, da sie hier dann von Landes wegen was machen könnte, wenn sie will. – Dann ist der Bund nicht mehr zuständig. – So ähnliche Fälle hat es schon gegeben.

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    1. JA! Matthias Theil – das tut gut einen konstruktiven fachkundigen Rat zu lesen und eine Herausforderung an die Landeshauptfrau (die ja schon einen sehr rückzieherverdächtigen rührend vorsichtigen Kommentar abgegeben hat) – Informationsnetzwerk und Solidarität funktioniert – macht das Leben in diesem Land wieder ein bissl hoffnungvoller!!!!

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  5. Amina mit ihrer Mutter dürften laut Medien doch eine Familie sein,die man bei allen Flüchtlingen sich wünschen würde-
    Leider ist hier dieFlüchtlingsfamilie Zjogal,die abschreckendes Beispiel sein wird.Wo die ganze Familie nur auf unseren Sozialstaat geschielt haben,wo ein oder zwei Kinder bereits dem Gericht bekannt war,die Mutter nur auf Sozialleistungen aus war-ist?-und ein kath.Priester der einer muslimischen Familie extrem beigestanden ist.
    Heute erfahrt man das so mancher Einwohner in dem Ort froh wäre wenn er nicht auch für diese unrechtmäßigen Flüchtlinge Hilfe angeboten hätte.
    Amina mit Mutter sollte bleiben

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  6. nein marc burian! das was sie hier von sich geben, verbreiten die hassprediger der rechtsnationalen szene. die neider wollen sie sich holen und die xenophoben. ich kenne zufällig menschen in diesem ort und ich bewundere das engagement des pfarrers friedl. er und seine frau haben für die familie in aufopfernder weise gesorgt. und ja, ohne zu fragen, welchen glauben sie haben. denn das menschenrecht gilt für ALLE menschen. also: wenn sie mit amina und ihrer mutter sympathisieren, so können die mit sicherheit auf ihre unterstützung verzichten (ich würde es ihnen zumindest raten) denn sie haben kein recht dazu, menschen in richtige und falsche zu sortieren.

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