vergangene woche trommelte wahabu musha gemeinsam mit dem musikpädagogen georg klebel auf der kundgebung der plattform für menschenrechte salzburg, wo gegen die verschärfung des fremdenUNrechts protestiert wurde.
nun trifft der abschiebewahnsinn ihn selbst. obwohl sich zahlreiche interessierte rund um georg klebel seit monaten für wahabu einsetzen, ihm ein stipendium für ein studium im SEAD (salzburg experimental academy of dance) zugesagt wurde und zahlreiche musikalische projekte eingeprobt und realisiert werden sollen, wurde wahabu heute aus seinem zarten neuen leben gerissen und aufgegriffen. und in schubhaft verbracht.
wahabu musha flüchtete vor drei jahren als minderjähriger aus ghana, nachdem sein vater – ein imam – ermordet wurde. auch seine mutter und zwei weitere geschwister mussten aus ghana flüchten, weil sie in lebensgefahr schwebten.
wahabu kam als „boatpeople“ nach europa, musste erleben, wieviele es auf dem langen weg der flucht nicht schaffen. sehr viele. irgendwie hat er es geschafft sich nach österreich in sicherheit zu bringen.
manche werden wahabu noch von seinem auftritt in einer performance in der argekultur im november kennen, wo die situation von flüchtenden menschen thematisiert wurde.
georg klebel hat wahabu als musikpädagoge kennengelernt und war schnell entschlossen, seine musikalität und künstlerischen talente zu fördern. inzwischen verbindet die beiden eine freundschaft, die georg klebel nicht gleichgültig lassen kann: „ich will alles in meiner macht stehende unternehmen, dass wahabu eine chance für ein leben hier in salzburg bekommt.“
georg klebel hat inzwischen auch mit der landeshauptfrau gabi burgstaller gesprochen und hofft sehr, dass sie sich auch für ihn einsetzt. es wäre einfach nicht einzusehen, wie ein mensch, der als kind aus seinem land flüchten muss, dann, kaum volljährig, wieder abgeschoben wird – in die absolute lebensgefahr.
„humanitäres bleibrecht“ nennt sich die letzte hoffnung. ob wahabu diese chance bekommt, hängt davon ab, wieviele menschen in den behörden auch als solche handeln.
eine abschiebung ist für wahabu musha jedenfalls lebensgefährlich.
georg klebel bittet um unterstützung!
wer mithelfen will, wahabu in unserem land ein leben zu ermöglichen, möge sich bei ihm melden:
georg klebel
tel 0650 2129810
georg.klebel@inode.at
wer unserer landeshauptfrau gabi burgstaller schreiben will:
landeshauptfrau mag. gabi burgstaller
burgstaller@salzburg.gv.at
tel +43 662 8042 5000
keine abschiebung ist menschlich.
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blogeintrag vom 6.12.2010
bericht dastandard.at 21.1.2011
Ich wünsche Wahabu Musha alles Gute.
Leider kann ich aus Deutschland nicht viel tun.
Ich kann mir aber seine gegenwärtige Situation vorstellen, weil ich seit März in einer Gruppe aktiv bin, die regelmäßig Besuche in einer Justizvollzugsanstalt bei Abschiebe-Gefangenen macht. Die Menschen, die wir besuchen, sind ja größtenteils von den gleichen europäischen Richtlinien betroffen wie Wahabu Musha.
Viel Glück für ihn und alle, die sich für sein Bleiben einsetzen!
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ich wuensche Euch Erfolg heute um 18 Uhr fuer Wahabu – und fuer alle derart gelagerte Faelle von unvorstellbaren Abschiebungen. Leider bin ich verhindert selbst dort zu erscheinen
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Das ist ein Wahn!! Mit mir in die selbe Klasse gehen 2 Mädchen die im Clearing Haus, in dem Wahabu ja gewohnt hat, tätig waren. Dadurch hab ich ihn auch indirekt etwas kennen gelernt und die Geschichten die sie von ihm erzählt haben sind so ergfreifend und berührend. Wir müssen DRINGEND etwas tun und einem Menschen helfen, der ja nichts mehr will als eine Chance!!
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Danke. http://calogeromiramusik.wordpress.com
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http://wp.me/p1gwdx-49
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es ist tragisch.
wie viele menschen werden abgeschoben, tag für tag?
wie viele menschen mit einem „schlechteren“ oder „weniger driftigem“ asylgrund als wahabu?
und dann kommt da ein junger, kreativer, engagierter, motivierter und talentierter junger mann, der mit dem tot in berührung kam, dem ein leben in sicherheit in seiner heimat nicht gewiss war, der diese seine heimat verlassen musste und unter gefährlichsten umständen mit seiner noch verbleibenden familie als „boatpeople“ über unzählige stationen endlich nach österreich gelangt, dies hölle auch überlebt, sich hier sicherheit und ein bisschen frieden erwartet, sich nichts mehr wünscht als ein kleines bisschen heimat in der fremde für ihn und seine familie, und er wird ernaut enttäuscht.
das ist, auf gut österreichisch, a sauerei !
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