ursula omoregie (verein schmetterling) besuchte heute jenen mann, der gestern aus verzweiflung aus dem fenster gesprungen war, im krankenhaus. hier ist ihr bericht:
Besuch bei Joel im Krankenhaus:
Er ist seit heute Vormittag schmerzfrei! Sein rechtes Bein ist eingegipst und morgen erhält er ein Gipskorsett. Er hat sich beim dem Sprung aus dem Fenster dasselbe Bein wieder gebrochen wie damals 2008 als er vor dichtem Rauch und Feuer flüchtetet und aus dem Fenster des Asylheimes (in Klagenfurt, Anm.) gesprungen war. Auch an der linken Hand und Mittelfinger (Prellung und Zerrung) hat er sich verletzt bei seinem Sprung in die „Freiheit“ vor den Augen der Polizisten.
Er hat geschlafen und gedacht als es klopfte, dass sein Freund Vincent zurückgekommen ist, der nur kurz einen Freund treffen wollte und zehn Minuten vorher die Wohnung verlassen hatte. Es standen zwei Polizisten vor ihm die mit lauter Stimme riefen: “Bist du Joel, you go to Africa!“
Er konnte an nichts anderes denken, als nur weg, weil seine Angst war zu groß, er lief durch das Zimmer, öffnete die Balkontür und sprang und lief und lief. Er bemerkte die Schmerzen in seinem Bein nicht, dann dachte er wovor laufe ich davon? Er setzte sich nieder und rief: „police i am here“! Es kamen mehrere Polizisten auf ihn zu, Verstärkung war gerufen worden! Joel hat sie gebeten die „ambulance“ zu verständigen.
Dann schlief er ein und erwachte im Krankenhaus !
Nun wird auch die Erinnerung an seinen letzten Sprung wieder realer und er sagt:“my brain is not so correct! I cannot remember all of the past!“
Was für ihn auch ein Schock war und ihn traurig macht, dass sein Freund Vincent, der auch mit ihm in Klagenfurt aus dem Fenster gesprungen ist heute in der Früh abgeschoben wurde, nun weit weg in Nigeria ist. Er sagt:“ Vincent war damals schwerer verletzt als ich, er hatte sich die Rippen gebrochen und eine Rückenwirbelverletzung! Jetzt geht es ihm wieder nicht gut!“
Joel sprang nun zum zweiten mal aus dem Fenster um einer Gefahr und Bedrohung seines Lebens zu entgehen, dieses mal war es die Polizei und geplante Abschiebung. Es stellt sich die Frage: worin liegt der Sinn und Zweck, dass Joel zweimal sein Leben riskiert hat? Er konnte nicht anders und hatte keine Wahl!
hier der dazugehörige blogeintrag von gestern.
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