der 9. november ist kein tag wie jeder andere. es ist der tag, an dem synagogen brannten, jüdische geschäfte geplündert, menschen verfolgt, gedemütigt und ermordet wurden – der beginn der systematischen vernichtung jüdischen lebens in europa. dort und da tauchen in diesen tagen stimmen auf, die in erschreckender weise, dieses gedenken kritisieren oder negativ framen wollen. wer heute an diesem tag relativiert, ablenkt oder gar hass streut, tritt nicht nur die opfer mit füßen, sondern auch die grundlagen unserer demokratie.
das gedenken an die opfer der shoah ist unverrückbar. und zugleich gilt: auch die furchtbaren geschehnisse des 7. oktober 2023 – der terroristische angriff auf israel, das gezielte töten und entführen unschuldiger – sind aufs schärfste zu verurteilen. nichts, aber auch gar nichts rechtfertigt solchen terror.
ebenso klar muss gesagt werden: das entschlossene eintreten gegen kriegsverbrechen, gegen die humanitäre katastrophe in gaza und gegen die entmenschlichung dort, relativiert das „nie wieder“ nicht – es ist teil desselben aufrufs zur menschlichkeit. „nie wieder“ bedeutet, gegen jedes unrecht aufzustehen.
gedenken ist kein politisches statement, das man „teilen oder nicht teilen“ kann. es ist für unsere gesellschaften eine moralische verpflichtung. demokratie lebt von haltung – nicht von gleichgültigkeit.
darum braucht es stimmen, die laut bleiben. es braucht menschen, die sagen: wir erinnern, weil wir wissen, wohin hass führt. wir gedenken, weil menschlichkeit ohne erinnerung nicht möglich ist. und wir lassen nicht zu, dass dieses gedenken beschmutzt oder instrumentalisiert wird – von niemandem.
„nie wieder“ beginnt jeden tag aufs neue – in unseren worten, in unserem denken, in unserem handeln.
gedenken ist das fundament der demokratie
bild: niemals vergessen cc