vor einigen tagen war eine grafik der APA in verschiedenen medien zu sehen, die unter den titel „größte insolvenzen in österreich“ per überblick über die grosspleiten in unserem land wohl die besorgniserregende dimension der SIGNA-pleite kommunizieren sollte.
dort waren die SIGNA HOLDING mit 5 milliarden, SIGNA PRIME mit 4,5 milliarden rekordbrecher vor der bis dato grössten insolvenz 2013 der ALPINE BAU. SIGNA DEVELOPMENT war auf rang 5 mit 1,3 milliarden angeführt.
besorgniserregend, aber dennoch nicht ganz deutlich.
wesentlich klarer wird das bild, wenn die drei grossen SIGNA-pleiten des jahres 2023 zusammengezählt werden: dann sind die passiva der SIGNA firmen mit 10,8 milliarden nicht nur klar in führung, es wird sichtbar:
die SIGNA-pleiten sind insgesamt mit 10,8 milliarden höher, als die alle anderen bisherigen grossinsolvenzen zusammengenommen (8,9 milliarden).
wenn ein führender staatsbeamter die vorgänge eindeutig als „sünde“ bezeichnet und nicht verstehen kann, warum dieser schaden entstehen konnte, dann stellt sich die frage, ob die bevölkerung die dimension des wahnsinns begreift. würde sie das, müssten die strassen und plätze mit demonstrierenden voll sein.
„turbokapitalismus“ wäre wohl eine verharmlosung dessen, was hier langsam ans tageslicht kommt. viele glauben nämlich noch immer, dass es zwar „nicht ganz korrekt“ oder „schlitzohrig“ zugegangen sein muss, aber wohl nicht ganz so schlimm sei. immerhin war der hauptprotagonist ja auf so vielen gesellschaftsevents ein beliebter und umworbener gast.
andere stellen sich aber immer mehr fragen. fragen nach den folgen, fragen nach der haftung, fragen nach dem unwiederherstellbaren schaden. ob sich das hier auffliegende „geschäftsmodell“ von einer „organisierten sünde“ unterscheidet, gilt es nun herauszufinden.
signa schlägt österreich den boden aus.
grafik: bernhard jenny CC BY SA, quelle APA, KSV/AKV/creditreform