EU entscheidet? sand statt wasser, verdursten statt ertrinken

ursula von der leyen hat offensichtlich lehren aus den morden an flüchtenden menschen gezogen. es ist unschön, wenn menschen samt ihren kindern vor unseren augen ertrinken. zwar gibt es die hoffnung, dass so ein überladenes boot, das zum kentern gebracht wird, schnell sinkt und kaum noch welche gerettet werden, aber dennoch sind da viel zu viele andere schiffe oder gar flugzeuge und hubschrauber unterwegs, die das beobachten.

nicht immer. manchmal gelingt es, das sterben ganz unauffällig laufen zu lassen. aber dennoch, das risiko ist hoch: zu nahe sind diverse ngos, zu nahe beobachtende, die dann wochenlang hartnäckig irgendwelche konsequenzen einfordern und von menschenrechten reden. das ist lästig.

ursula von der leyen hat in der faschistin giorgia meloni eine kongeniale partnerin für ein abkommen mit dem tunesischen despoten kais saied gefunden. auch mark rutte darf als gerade-noch-regierungschef noch mal was sinnvolles gegen die migration unternehmen und noch mehr menschen in den tod schicken? (als kleiner trost dafür, dass seine koalition wegen seiner dem koalitionspartner zu harten position gegen migrant:innen geplatzt ist?)

sand statt wasser, verdursten statt ertrinken, so heisst anscheinend das inoffizielle motto des zynisch als „team europe“ benannten abkommens, das nun unterzeichnet wurde.

nun könnte die meinung auftauchen, dass es schon egal sei, wie menschen, vom baby bis zum erwachsenen, auf ihrem weg der hoffnung getötet werden. und vermutlich würden da die architekt:innen des klugen abkommens einerseits zustimmen, andererseits aber doch auf einen wesentlichen vorteil hinweisen: in den wüsten nordafrikas gibt es viel weniger potenzielle augenzeugen, keine privat-yachten-crews, die später berichten oder sogar ertrinkende retten, keine frachtschiffe mit kapitän:innen, die sich dann doch wieder an internationales seerecht halten, keine ngo-boote und keine frontex-hubschrauber, deren besatzung die menschen kurz vor ihrem sterben auch noch glasklar dokumentiert. aus den augen, aus dem sinn!

dass eine faschistin kein problem hat, dieses abkommen zu unterzeichnen, ist klar, dass der chef der niederländischen „volkspartij voor vrijheid en demokratie“ unbedingt dabei sein wollte, ist schon besorgniserregend, aber dass die präsidentin der europäischen kommission nun menschen, die verzweifelt um ihr leben kämpfen, im wahrsten sinn des wortes „in die wüste schickt“ und dabei gleich eine faschistin als mittäterin quasi legalisiert, gibt wohl eine alarmierende politische linie für die gesamte europäische union vor.

900 millionen euro ist die erste tranche. ein honorar für die drecksarbeit? europa setzt in der abschottung der festung weiterhin auf leichen. menschenrechte? was sind menschenrechte? was soll das sein?
seit gestern leichen unter neuer devise:

sand statt wasser, verdursten statt ertrinken

bild: pixabay tama66 | screenshot twitter remixed by b.jenny cc by
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Autor: bernhardjenny

kommunikationsgestalter meine unternehmen: jennycolombo.com, conSalis.at blogger, medienkünstler, autor, erwachsenenbildner salzburg - wien

2 Kommentare zu „EU entscheidet? sand statt wasser, verdursten statt ertrinken“

  1. Geht es dabei nich vorallem um die Schlepper, denen die Flüchtlinge viel Geld bezahlen müssen in überfüllte Boote einzusteigen, in denen sie ihre eigenen Kinder in Gefahr bringen.?

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