werner, diese haltung hätte gestimmt

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für manche war es eine riesen überraschung. dass werner faymann dann doch so schnell zurückgetreten ist. andere hatten sich das schon lange gewünscht.

für viele war aber auch noch die abtrittsrede eine überraschung. hier war plötzlich wieder ein werner faymann am wort, wie er schon in vergessenheit geraten war. klar, kompetent und ohne wenn und aber. ja selbst die berichte der presse über vieles, was in den tagen zuvor schief gelaufen war, wurden plötzlich ohne groll zitiert. „darüber brauche ich ihnen also nichts zu erzählen.“

welche verwandlung hat werner faymann in den letzten stunden seiner amtszeit als bundeskanzler durchgemacht? was hat ihn wieder so wirken lassen, wie damals, als er als hoffnungsträger angetreten war?

er musste sich wahrscheinlich nicht mehr verbiegen. er musste nichts mehr leugnen, nichts schön reden und auch nichts dementieren. das offene und unverblümte eingeständnis über den mangelnden rückhalt in den eigenen reihen wurde zur katharsis, die all den schmuddel und knorx der vergangenen monate verschwinden liess.

hier stand ein mann, der genau wusste, wieviel es geschlagen hatte und was zu tun war. und einer, der das in klarer sprache „rüberbringen“ konnte. und plötzlich konnte er sogar noch gegner_innen beeindrucken. ein paar zumindest. hier wurde plötzlich wieder eine haltung wahrnehmbar, die soviele sehr lange vermisst hatten.

wie wäre wohl eine politik, die die akteur_innen nicht verbiegen und verkrampfen lässt, bis sie nur mehr eine erschreckende zerrfigur ihrer selbst sind? was muss passieren, damit der oder die nachfolger_innen faymanns sich nicht ebenso innerhalb weniger monate oder jahre in nicht mehr ernst zu nehmende pappfiguren verwandeln? wie wäre es mit einer neuen aufrichtigkeit und ehrlichkeit? ohne glaubwürdigkeitsverlust, der mit inseraten bekämpft wird?

ganz unabhängig von der konkreten situation der sozialdemokratie in österreich kann also festgestellt werden: die letzte rede werner faymanns war vermutlich eine der besten. schade eigentlich.
das sollte nicht immer so sein.

werner, diese haltung hätte gestimmt.

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foto: spö presse und kommunikation / astrid knie cc licence by sa

„bauernopfer“ soll den unausweichlichen rücktritt fekters verhindern

die ablöse des fremdenpolizeichefs ist wohl als verzweiflungstat der politborderlinerin zu verstehen. achtung. jetzt schlägt sie wild um sich. da kann noch einiges kommen.

offensichtlich haben ihr auch schon regierungsintern und parteiintern einige menschen klar gesagt, was sie von dem kinderdeportierrevival halten. jemand verwechselt aber jetzt handlungsnotwendigkeit mit ersatzhandlung. mag sein, dass der chef der fremdenpolizei auch verantwortung für vieles in der letzten zeit hat. aber dass die politische verantwortung für die gesammelten xenophoben grausamkeiten bei fekter liegt, ist klar.

jetzt wäre es nur mehr ein kleiner schritt für die regierung,
aber ein grosser für unser land.