dürfen indentitäre in die regierung, wenn sie höflich genug sind?

der salzburger landeshauptmann wilfried haslauer hat sich in der ORF-pressestunde über die „extrem schwierige situation“ der övp in den koalitionsverhandlungen geäussert und dabei auch über „gesteuerte aufgeregtheit“ gesprochen.

zentral wird wieder einmal für ihn der begriff der „tonalität“, denn „es kommt darauf an wenn jemand bundeskanzler wird, ob er diesen stil dann beibehält oder nicht“.

soll das heissen, dass es weniger um die rechtsextremen inhalte geht, die da in einer regierung umgesetzt werden sollen, sondern nur darum, ob diese unhaltbaren politischen vorhaben doch hoffentlich höflich genug formuliert sind?

ist „remigration“ also annehmbarer als „deportation“, nur weil es anders bezeichnet wird? ist höflich formulierte diskriminierung von menschen akzeptabler, als plakativ beschriebene herabwürdigung?

es war einmal ein anstand. der hätte bedeutet, dass es um haltung und werte geht, um grundrechte und demokratie. nun aber scheint es nur mehr um die passende „tonalität“ zu gehen, mit der selbst grausamkeiten annehmbarer erscheinen. ist es das, was haslauer hier einfordert?

dürfen indentitäre in die regierung, wenn sie höflich genug sind?

ps. anstelle eines blogposts zum heutigen holocaust-gedenktag habe ich mich zu diesem thema entschlossen, denn das, was die övp hier in unserem land zulassen will, ist ein schritt in richtung katastrophe. protest dagegen ist wohl die beste form des gedenkens.

bild: screenshot orf 20230503 remixed by b.jenny cc by

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Autor: bernhardjenny

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Ein Gedanke zu „dürfen indentitäre in die regierung, wenn sie höflich genug sind?“

  1. Lieber Bernhard,

    es geht im Neuen Jahr mit deinen prägnanten und extrem informativen Newslettern weiter. Herzlichen Dank, lese ich immer sehr gerne – auch wenn die Themen und die Situation bestürzend sind.

    Herzlichen Gruß von Lesbos, an Dich und Cristina, hoffe sehr es geht Euch und der Familie gut. Haltung haben wir, Ausdauer brauchen wir! Gestern war ich echt „angepisst“, wer alles „Nie mehr wieder“ postet, sagt, usw Es wird der Tag kommen – wo sie Rede und Antwort stehen müssen – hoffe ich erleb das noch.

    Bussal, Doro

    Doro Blancke + 43 664 142 84 86

    GFin „Flüchtlingshilfe-refugee assistance-doro blancke“

    http://www.doroblancke.at

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