die wiederbetätigung des innenministers

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so unglaublich, dass es ein paar mal gelesen werden muss. (siehe derstandard.at) herbert kickl will asylwerber „konzentriert“ an einem ort halten. dass er damit bewusst auf die assoziation zu den konzentrationslagern der nationalsozialisten anspielt, ist für verantwortlich denkende klar, wenngleich er das gleichzeitig abstreitet.

im gegenteil, er dreht wiedereinmal – in bewährtern fpö-manier – die täter-opfer-rolle um, denn er behauptet: „Schon diesen Vorwurf kann man als Provokation werten“.

die verantwortung eines innenministers und die würde dessen amtes wird damit mit springerstiefeln zertreten. kickl ist kein brauner dreck zu schlammig, um nicht daraus rechtsextreme schleuderobjekte zu basteln.

wer in zusammenhang mit geflüchteten menschen ernsthaft von „konzentrierter“ unterbringung spricht, muss wissen, was das zu bedeuten hat.

diejenigen, die dies hören müssen und zu lesen bekommen, müssen wissen, was so schnell wie möglich – in gemeinsamer anstrengung – zu unterbinden ist:

die wiederbetätigung des innenministers

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bild: douglas sprott cc licency by nc

Autor: bernhardjenny

kommunikationsgestalter meine unternehmen: jennycolombo.com, conSalis.at blogger, medienkünstler, autor, erwachsenenbildner salzburg - wien

13 Kommentare zu „die wiederbetätigung des innenministers“

  1. Die Politiker aller Parteien sind verlogen und skrupellos. Die rechten Parteien haben nur ein anderes „wording“, die linken Parteien lächeln meist und machen auf sozial. Aber insgesamt wird alles teuerer und uns einfachen Leuten bleibt weniger; egal unter welcher Regierung. Oder hat ein Arbeiter heute mehr? Mehr Rechnungen: Miete, Strom, Fernwärme, Internet, Lebensmittel …

    Das Wort konzentrieren hat er doch mit Absicht gewählt, um Möchtegernnazis auf seine Seite zu ziehen, aber dass die Blauen und Schwarzen nur reden, haben wir ja mitbekommen. In dem Fall sogar glücklicherweise! Bei aller Kritik an denen, die unsere Gutmütigkeit ausnützen, braucht kein Mensch in Österreich Lager irgendwelcher Art für Menschen. Die sollen mal schauen, dass sie die Kriminellen abschieben. Den echten Flüchtlingen muss man als Mensch wenn möglich helfen.

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    1. da muss ich dir entschieden widersprechen! die „politiker*innen aller parteien“ sind nicht verlogen und skrupellos. ich kenne viele – in unterschiedlichen parteien – die ehrlich und engagiert sich für eine bessere gesellschaft einsetzen. natürlich gibt es auch skrupellose und verlogene.

      und nein: es ist eben nicht egal, mit welchem wording jemand etwas sagt. und schon gar nicht als politiker*in. da gebe ich gertraudmarschalek (weiter unten) recht!

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      1. „und nein: es ist eben nicht egal, mit welchem wording jemand etwas sagt.“

        Wo habe ich das geschrieben? Ihr solltet mir hier nicht in jedem Post was unterstellen. Das ist ein wenig fanatisch.

        „die „politiker*innen aller parteien“ sind nicht verlogen und skrupellos“

        Ja, richtig, ich meinte nicht jeden, der in der Politik ist, ich kenne ja nicht alle, da habe ich mich zu schlampig und oberflächlich ausgedrückt, ich meine in erster Linie Politiker im Parlament und diejenigen, die ständig Interviews geben, die ganz oben sind, nicht die kleinen, die noch was zum Guten verändern wollen.

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  2. …zudem Kickl ja ein intelligenter und eloquenter Mann ist, der auch Publizistik und Politwissenschaft sowie Philosophie studiert hat (ohne Abschluss).
    Vor Jahren hat er einmal in einem orf-Interview gesagt, dass er sine politische Tätigkeit als Job sieht und kein Ideologe ist. Haahaaaa.

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    1. Studiert ohne Abschluss habe ich trotz eines Bakk. phil. auch viel. Allein wenn man die Wahlfächer, absolviert auf anderen Fakultäten, hernimmt. Heißt ja alles nix. Aber selbst der Hauptschüler weiß, was ein Konzentrationslager war. Da muss man keine Uni besucht haben.

      Der Kickl ist glücklicherweise nur ein Schwätzer, aber ein übler. Die sollen weniger hetzen, sondern mehr leisten und die Verbrecher abschieben und nicht andeuten, jeden kasernieren zu wollen; was per Gesetz wohl eh nicht möglich ist.

      Aber die lückenlose Aufnahme der Biometrie und Zusammenarbeit mit den EU-Ländern wäre mal fällig. Um die echten Flüchtlinge, die sich benehmen, muss man sich eh nicht sorgen.

      Und wenn man aufhörte all das Essen in den Müll zu schmeißen, könnte man die kostenlos für den Steuerzahler verpflegen.

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      1. „Die sollen weniger hetzen, sondern mehr leisten“ – ja. sie sollen weniger hetzen. nein. ich will nicht warten, was rechtsextreme „leisten“. und abschiebung ist ein verbrechen.

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      1. „Das Wort konzentrieren hat er doch mit Absicht gewählt, um Möchtegernnazis auf seine Seite zu ziehen, aber dass die Blauen und Schwarzen nur reden, haben wir ja mitbekommen. In dem Fall sogar glücklicherweise! Bei aller Kritik an denen, die unsere Gutmütigkeit ausnützen, braucht kein Mensch in Österreich Lager irgendwelcher Art für Menschen. “
        Nein, Herr Peter, sie haben das „Wording“ von Herrn Kickl nicht verurteilt. Sie haben es in Relation zu den „Ausnützern unserer Gutmütigkeit“ erwähnt und damit geschlossen, dass keiner „Lager“ brauche.
        Ihre zitierte Passage legt im Teil davor eher nahe, daß sie einer strengeren Handhabe von Flüchtlingen nicht abgeneigt sind. Haben sie sich eigentlich mal Gedanken gemacht, wie viel bzw. wenig den österreichischen Steuerzahler die Versorgung von Flüchtlingen kommt? Nicht nur dass die Kasernierung erstmal baulich geschaffen werden müsste, sind die Kosten in solchen Unterbringungen für den Staat ca. 3mal so hoch wie die bestehende Unterbingung in teilweise privaten Haushalten.
        Von der Relation zu durch Steuergelder zu stopfenden Löcher durch HypoAlpeAdria und Eurofighter bis hin zur Verschuldung beim Immobilienspekulationscrash (alles ziemlich schwarz und blau verursacht, bis auf die Immobiliensache) ganz zu schweigen.
        Mir scheint eher, sie legen keinen Wert auf die Anerkennung der Tatsache, daß Menschen verschiedener Ethnien – nicht Nationen – zusammengepfercht würden, die seit Jahrhunderten nicht miteinander können, aus Kriegsgebieten hierher kommen und von jetzt auf gleich allen Menschen dankbar oder solidarisch gegenüber sein sollen.
        Die zu erwartenden Spannungen nennt man im Übrigen unter Verwendung der Nomenklatur der weissen Nordamerikaner, als sie sich anschickten, die Ureinwohner auszumerzen, „divide and conquer“. das „unite“ in Form von Kasernierung diente damals als Zündschnur und wurde perfide betrieben in dem Sinne, daß bekanntermaßen verfeindete Stämme in ein Reservat gesteckt wurden und nur einem der Stämme die Obrigkeit zugesprochen wurde.
        Hier liegt der Fall freilich anders:
        Hier gibt es die neue Regierung einer der führenden Nationen weltweit in puncto Wohlstand, deren Bevölkerung so sehr vereinzelt wird durch permanente Schreckensmeldungen der bösen Welt aus der jetzt Menschen kommen und bei uns Schutz suchen – Gute wie nicht Gute, um ihrem Einwand vorzugreifen, dass es ja dokumentierte Fälle von Übergriffen gibt -, was gleich gesetzt wird mit der Angst vor Verlust. Ja Verlust von was denn? Und wieso wird es den Menschen, die zu Helfen bereit sind und dies gerne tun, aus Nächstenliebe, untersagt?
        Die SPÖ wurde für die zugegebenermaßen fahrlässige Reaktion des allumfassen Willkommens als die Flüchtlingswelle losbrach abgestraft. Die ÖVP hat rechtzeitig die Segel rumgerissen unter Zuhilfenahme eines Widerspruchs nach dem anderen, wenn man Herrn Kurz‘ Wortmeldungen noch vor nur 2 Jahren liest.
        Die FPÖ hat abgewartet und weiter im Hintergrund gearbeitet: Einfalt findet leichter zusammen als Vielfalt, in den Köpfen wie in den Regionen, und durch Wolfgang Schüssel hatten sie die historische Möglichkeit, sich in den hohen Häusern des Landes Gehör zu verschaffen (ich weiss nicht ob sie diese Quellenmöglichkeit auch haben, aber ich kenne ehemalige und aktive Klub- und Parlamentsangehörige, deren Worte eine eindeutige Sprache der Anbiederung und Mauschelei FPÖ sprechen, bis hin zu finanziellen Angeboten für Gefälligkeiten).

        Das sind Fakten, die – wenn sie bekannt würden in Traiskirchen oder anderswo – die Flüchtlinge zur Ausreise in ein wirklich ethisch und moralisch sicheres Drittland bewegen würden. Statt dessen werden diese Menschen von der FP und dank Herrn Kurz auch von der VP als Meisterstück der nationalen UND völkischen Regierungspolitik „hochstilisiert“, was höchstens Orban und den Polen Respekt abverlangen würde, Staaten, gegen die ein jugendlicher Aussenminister vor nicht allzulanger Zeit noch wetterte. Le Pen wird dazu grunzen, und der Holländer und der Belgier, aber die sind in einem etwas weltoffeneren parteipolitischen Klima aufgehoben und können nur punktuell zulegen. Anders im kleinen Land Österreich, das es immer geschafft hat sich aus der Affäre zu ziehen. Ich erinnere noch gut, als BK Schüssel 2001 beim ersten Besuch Israels an der Klagemauer ins Mikrophon sagte, Österreich sei das erste Opfer der Nationalsozialisten gewesen. Zu einer Zeit – 1938 – wohlgemerkt, als maßgebliche hohe Ämter der NsDAP von Österreichern bekleidet wurden.

        Bei allem Respekt, ich werde ihnen ihre Ansichten nicht nehmen, kann und will ich auch nicht.
        Aber ich hätte mir schon etliche Male den Hals dermaßen ausgerenkt, würde ich mir noch in den Spiegel blicken wollen.

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      2. ‚Nein, Herr Peter, sie haben das „Wording“ von Herrn Kickl nicht verurteilt.`

        Tja, Ihre Meinung!

        „Das Wort konzentrieren hat er doch mit Absicht gewählt, um Möchtegernnazis auf seine Seite zu ziehen, aber dass die Blauen und Schwarzen nur reden, haben wir ja mitbekommen. In dem Fall sogar glücklicherweise!“

        Wer Sinn erfassend lesen kann, ist klar im Vorteil.

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  3. „Sie haben es in Relation zu den „Ausnützern unserer Gutmütigkeit“ erwähnt und damit geschlossen, dass keiner „Lager“ brauche.
    Ihre zitierte Passage legt im Teil davor eher nahe, daß sie einer strengeren Handhabe von Flüchtlingen nicht abgeneigt sind. “

    Und? Es ging um das „wording“ und um die Lager, nicht mehr und nicht weniger. Was ich sonst noch so über wen oder was denke, weiß nur ich, aber man kann mich danach fragen! Ich sehe die Dinge nicht nur s/w.

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    1. IHNEN ging es „um das „wording“ und um die Lager, nicht mehr und nicht weniger.“

      Dass jeder/jede von seiner Position ausgehend Stellung bezieht, ist wohl Allgemeingut.

      Das die jeweilige Perspektive unterschiedliche Kriterien für Begriffe wie „Sinn“ haben, leitet sich dadurch ab.
      Daher finde ich, dass ihre oben so genannte „Sinnerfassung“ meinerseits darauf hinausläuft, „that we agree that we don’t agree“.

      Schwarz und Weiß sind zwei schöne Farben – meine persönliche Meinung.
      Ich halte es in der Reflexion über meine Mitwelt eher mit den unzähligen Grauschattierungen
      (Ansel Adams lässt grüßen). Derzeit mehr denn je..

      Und, ich betone, es geht mir ausschlließlich um die Kritik in der verschriftlichten Sache, nicht um eine persönliche Kritik an ihrer Person. Wie es Ihnen in der Vergangenheit in Bernhard Jennys Blog ergangen ist, weiß ich als Neuling hier nicht.
      (ad „Ihr solltet mir hier nicht in jedem Post was unterstellen. Das ist ein wenig fanatisch.“)
      Beste Grüße, Sven Buchholzer

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      1. „Und, ich betone, es geht mir ausschlließlich um die Kritik in der verschriftlichten Sache, nicht um eine persönliche Kritik an ihrer Person.“

        Naja, wer kritisiert, was ich schreibe, kritisiert auch mich. Soll so sein, ich habe schon erklärt, worum es mir geht. Ich halte das „wording“ für berechnend und unpassend. Aber das sind eben die Politiker, die jetzt an der Macht sind. Die Roten haben uns auch einiges gekostet, aber die lächeln dabei immer so nett. Wie die Bosse in den Konzernen, war dort auch immer so.

        Neuling war ich auch hier, aber es macht eh wenig Sinn hier zu posten, wenn man danach jede Zeile immer wieder erklären muss. Vielleicht drücke ich mich ja nicht klar genug aus.

        Schönen Tag

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