schluss mit ghetto. jetzt inklusion.

foto: LMZ Franz Neumayr/SB

foto: LMZ Franz Neumayr/SB

unter der schlagzeile „sparstift macht nicht halt vor den ärmsten der armen“ bringt ak-präsident siegfried pichler in einer presseaussendung heute seine verärgerung darüber zum ausdruck, dass nun die geplante „sanierung des behindertenheims“ st.vinzenz / schernberg doch nicht stattfinden soll. doch pichler übersieht in seiner verärgerung wesentliches.

mag schon sein – traurig genug – dass geld fehlt, dass dem land wirklich hinten und vorne, oben und unten die euros fehlen, die nun einmal verjuxt wurden. aber dennoch geht es hier nicht darum, dass die „ärmsten der armen“ nicht unterstützt werden sollen oder dass der sparstift menschen mit behinderung treffen soll, sondern dass die segregative arbeit mit menschen mit behinderung endgültig keine fortsetzung mehr erfahren darf. folglich darf auch kein geld dafür ausgegeben werden.

die politische entscheidung des soziallandesrates schellhorn hier deutlich STOPP zu sagen, kann nur richtig sein, selbst wenn – wie pichler ausmalt – eine sanierung des heimes schernberg einen „konjunkturschub“ bedeuten würde und „200 arbeitsplätze dran hängen“.

segregation wird nicht richtiger, wenn sie arbeitsplätze sichert. segregation gehört beendet. und wenn das lebens- und arbeitsumfeld der bestehenden heimeinrichtung nicht mehr erträglich ist, dann muss das dringenst geändert werden. statt heime zu sanieren, gehören sie geschlossen.

heime sind gestrig. und ich wiederhole hier mein statement aus einem früheren artikel:

was in der asyldebatte die abschiebung ist, ist in der frage der menschen mit behinderung das abschieben in heime.

die UN-konvention scheint mit dem ruf nach einer wirklich „unabhängigen lebensführung und teilhabe an der gemeinschaft für alle“ so manche kleingeister zu überfordern.

umso wichtiger die klare politische ansage:
schluss mit ghetto. jetzt inklusion.

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bild: modell des geplanten ausbaues – LMZ franz neumayr/sb

Autor: bernhardjenny

kommunikationsgestalter meine unternehmen: jennycolombo.com, conSalis.at blogger, medienkünstler, autor, erwachsenenbildner salzburg - wien

6 Kommentare zu „schluss mit ghetto. jetzt inklusion.“

  1. BRAVO BERNHARDJENNY BIN STOLZ AUF DICH !

    Endlich spricht jemand Klartext gegen diese ganze hochgradig verworrene HASCHERL – ENTSORGUNGS – GROSSINDUSTRIE ! Die ehemals führende rote Reichshälfte sieht nun beleidigt ihr hochgekünsteltes Lieblingsprojekt davon schwimmen , natürlich schwimmen dem Bürgermeister von Schwarzach dann etliche sogenannte “ Arbeits – Plätze “ die Salzach hinunter davon, zum Beispiel die 5 Kilometer nach St. Johann, wo man sicher in Bahnhofsnähe viel bessere Möglichkeiten anbieten könnte für Mobilität .

    Lieber Bernhard, ich lade dich herzlich ein, den zugrundeliegenden Problemen noch genauer nachzuspüren im Bereich Sachwalterschaft, im Bereich Bewohnervertretung, im Bereich Landeslegistik für Behindertenhilfe und noch viel mehr……….du wirst aus dem Staunen nicht mehr herauskommen, wie gut geölt diese ganze gigantische EXKLUSIONSMASCHINERIE funktioniert, wie perfekt und wie verwegen sie dem Volk ein Inklusionstheater nach dem anderen vorspielen, obwohl sie das prompte Gegenteil von Inklusion nach wie vor betreiben in einem schier unvorstellbaren Ausmaße !

    Es handelt sich um ein hochkriminelles KOMPLOTT größten Ausmaßes, bestehend aus den führenden Landesbeamten der Behindertenhilfe, aus Sachverständigen der Psychiatrie und der Psychologie, aus weiteren involvierten Heimärzten, aus Heimleitern, Bereichsleitern, gewerblichen Geschäftsführern, aus skrupellosen und geldgierigen RechtsanwältInnen, und obenauf reiten die Pflegschaftsrichter als die Oberbosse dieser hochkriminellen menschenrechtsverachtenden Hascherlentsorgungsgroßindustrie.

    Wie ist das überhaupt möglich im sogenannten Rechtsstaat, warum gibt es keinen wirksamen Aufschrei der Bewohnervertretung, der Patientenvertretung, der Volksanwaltschaft und anderer Menschenrechtsorganisationen ??? Es geht um über 13.000 Mitmenschen in ganz Österreich und hier in Salzburg sind es ungefähr 1.000 Betroffene ! Wir sollten diesen Dingen nun bis auf den tiefsten Grund nachgehen und die Fakten in geeigneter Weise veröffentlichen. Für unseren Anlaßfall haben wir den Blog des “ enthinderungsexperten “ eröffnet : dort gibt es mittlerweile 142 umfangreiche Beiträge !

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  2. Als jemand, der sich seit vier Jahrzehnten mit der Betreuung einer psychisch kranken behinderten Schwester beschäftigt hat und weiter beschäftigt, finde ich die obigen Argumentationen ziemlich arrogant und oberflächlich, Die arbeitsplatz-politschen Argumente von AK Präsident Pichler und des Schwarzacher Bürgermeisters sind jedenfalls auch entbehrlich. Jedenfalls ist meine Schwester in der schönen Umgebung vom St. Vinzenz-Heim sehr glücklich.

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  3. lieber johann weilharter,
    ich weiss nicht, ob sie sich mit dem vorwurf der „aroganten und oberflächlichen“ argumentationen auf meinen artikel oder auf den kommentar beziehen. aber ich will prizipiell was klar stellen: es steht mit nicht zu, über die persönlichen entscheidungen in der vergangenheit zu urteilen und kann und will daher nicht irgendetwas an ihren persönlichen erfahrungen – ihre eigenen und jene ihrer schwester – kritisieren. ich will mit meinem klaren eintreten für eine inklusion auch nicht über die privaten entscheidungen drüberfahren, und ich weiss, dass auch in den segregativen modellen, wie wir sie nun einmal gewohnt sind, auch sehr engagierte menschen arbeiten und dort und da auch menschen trotzdem glücklich sind.

    ich bin aber auch der überzeugung, dass nur eine GANZE gesellschaft, die niemanden wegschliesst und niemanden aus dem blickfeld bringt, auch eine gute gesellschaft ist. ich bin sicher, dass ALLE menschen einen platz in unserer gesellschaft verdienen, weil ALLE menschen das wert sind.

    nochmal: wenn ihre schwester sehr glücklich ist, dann freue ich mich sehr. sie als angehöriger, ihre familie, die pflegenden menschen und mitbewohnerInnen haben alle einen anteil daran, vermute ich. sie wandern da vermutlich permanent zwischen zwei welten, zwei realitäten. sie sind bereits routiniert, über diese brücke hin und her zu gehen. und genau da setzt INLUSION an: es sollte eine welt, eine realität sein, die wir gemeinsam leben. in unserer unterschiedlichkeit und mit unseren verschiedenen bedürfnissen.
    alles gute!

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    1. Mit Arroganz habe ich sicher nicht Sie gemeint (sorry). Der Vorkommentar hat meinen Zorn angefacht und wenn man es einmal weggeschickt hat, dann kann man da ja leider nichts mehr machen. Ich habe nur im Laufe meines Lebens gelernt, dass man die Dinge nicht immer einfach sehen kann. Und im St. Vinzenzheim mit seiner schönen Umgebung ist meine Schwester auch nicht weggeschlossen. Sie ist erst seit April 2012 dort, weil das Bisherige (Seit 1998 von Montag bis Freitag bei der Lebenshilfe und am Wochenende bei mir zu Hause, vorher immer zu Hause) nicht mehr geklappt hat. Meine Schwester ist immerhin 1962 geboren.

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  4. ZUR NOCHMALIGEN KLARSTELLUNG !

    Warum verteidigt die gesamte rote Reichshälfte ( sie besteht eigentlich nur mehr aus einem kargen Viertel !) die Existenz dieser Landes – Exilierungs – und Konfinierungsanstalt SCHERNBERG dermaßen verbissen und absolut unbelehrbar : weil die Sozis ja überhaupt nicht “ SOZIAL “ denken & ticken, sondern nur “ SOZIALISTISCH „, und das macht eben den ganz großen Unterschied !

    Menschenrechte und insbesondere solche aus der UN – BRK sind nach wie vor völlig unbekannt in der Abteilung 3 der Salzburger Landesregierung ! Dort herrscht seit 18 Jahren mit eiserner Faust der berüchtigte “ SOZIAL – AYATHOLLAH “ Herbert PRUCHER und mit 1.Oktober wird er vom Landeshasi nun an die Spitze der “ Achter “ versetzt, um dort den totalen “ Finanz – Ayathollah “ zu spielen, was ihm durchaus zuzutrauen ist .

    Daß Salzburg das totale Schlußlicht in ganz Ösiland darstellt bei der Umsetzung dieser BRK, das ist eindeutig das höchstpersönliche “ Verdienst “ von HP ! Gestern in den “ Salzburger Nachrichten “ und heute in der Salzburger “ Krone “ finden sich geradezu hymnische Verehrungs – und Anbetungs – Exzesse gegenüber HP ! Weil eben die durchschnittliche JOURNAILLE überhaupt keine Ahnung hat davon, was hinter den potemkinschen Fassaden abläüft………………

    Mag durchaus sein, daß nun diese Schwester lieber in Schernberg „betreut“ und segregiert wird von der Normalwelt. Auch ich würde durchaus 1 Woche dort aushalten, aber sicher nicht länger. Ich kenne die Landschaft dort weitum wie meine Westentasche, es ist ein sonniges Paradies, für Wanderfreaks insbesondere, aber da braucht man eben die volle Freiheit, jeden Tag selbst zu entscheiden, was man tut, und wie man das tut – das geht auch in Schernberg nicht, das geht bei dieser komischen “ Lebens – Hilfe “ noch viel weniger………..

    SCHERNBERG muß genauso wie SCHWANBERG in der Steiermark : zügig und entschlossen aufgelöst werden, man kann nicht dauernd von INKLUSION plappern und zugleich massenhafte bescheidförmig verfügte EXKLUSION betreiben ! Wir werden nun tagtäglich ein wachsames Auge behalten über die weiteren Vorgänge !

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